ZVEI
Mehrwertsteuererhöhung bremst deutschen Hausgeräte-Markt nur vorübergehend

Der deutsche Hausgerätemarkt entwickelt sich im Jahr 2007 sehr uneinheitlich. Während bei den Haushalt-Großgeräten ein Umsatzminus von 4,5% auf 4,4 Mrd. Euro verbucht werden muss, können die kleinen Hausgeräte um 5% auf 1,9 Mrd. Euro zulegen. Mehr Verbraucher als erwartet haben wegen der Mehrwert-steuererhöhung die Käufe in das Jahr 2006 vorgezogen. Haushalt-Großgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke waren davon besonders betroffen, stellt der ZVEI - Zentralverband Elektro-technik- und Elektronik-industrie fest. „Diese Käufe haben uns in diesem Jahr gefehlt“, erläutert der Sprecher der Hausgeräte-Fachverbände und Mitglied des ZVEI-Vorstands Dr. Reinhard Zinkann die Marktentwicklung. Dennoch gibt er sich optimistisch: „Wir rechnen bei der Weißen Ware nicht mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche im Inland. Ein erhöhter Ersatzbedarf und der klare Trend zu hochwertigen Markenprodukten sollten das Geschäft im nächsten Jahr beflügeln. Wir erwarten ein Wachstum von drei bis vier Prozent im Inland“.Auch der Trend zu Energie-Effizienz werde dem Markt weitere Impulse verleihen. Immer mehr Verbraucher achten beim Kauf auf einen möglichst niedrigen Energieverbrauch und sparen damit langfristig Geld. Der ZVEI rechnet vor, dass man über die Nutzungsdauer einer Kühl-/Gefrierkombination etwa 450 Euro sparen kann, wenn man beim Kauf statt zur Effizienzklasse „A“ zur Topklasse „A++“ greift.Erneut kräftiges Exportwachstum Wachstumsträger bei den Haushalt-Großgeräten bleibt im Jahr 2007 dennoch das Auslandsgeschäft. Der Export klettert um acht Prozent auf 4,9 Mrd. Euro. Besonders die Märkte in Osteuropa boomen mit zweistelligen Zuwachsraten. Spitzenreiter ist Russland, wohin 23 Prozent mehr Haushalt-Großgeräte verkauft werden als im Vorjahr. Der ZVEI rechnet damit, dass diese Dynamik im Auslandsgeschäft auch im kommenden Jahr anhält und zu einem erneuten Exportzuwachs von über sechs Prozent führt.Kleingerätemarkt wächstIm Gegensatz zu den Haushalt-Großgeräten konnten die Kleingeräte-Hersteller auch im Inland ihr Geschäft ausweiten. Mit einem Umsatzwachstum von fast fünf Prozent auf 1,9 Mrd. Euro im Jahr 2007 setzt sich der Wachstumstrend der Vorjahre fort. Fast alle Produktsegmente profitieren von dieser Entwicklung. Dem ZVEI zufolge werden besonders Vollautomaten, Kapsel- und Pad-Maschinen zur Zubereitung von Kaffee und Espresso sehr gut verkauft. Auch Geräte zur Körper- und Haarpflege liegen voll im Trend. Beide Segmente florieren mit zweistelligen Zuwachsraten.„Ausschlaggebend für die dynamische Entwicklung im Kleingerätemarkt ist der Trend zur Qualität. Mit hochwertiger Technik, optimiertem Bedienkomfort und edlem Design grenzen sich die Markenhersteller immer deutlicher von Billiganbietern ab“, betont Zinkann. Die Kleingeräte-Hersteller sehen sich auch für das nächste Jahr gut gerüstet. Sie erwarten ein Plus von 4% im deutschen Markt.

zum Seitenanfang

zurück