ZVEI erhöht Wachstumsprognose auf fünf Prozent

Nach Einschätzung des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie – werden die Unternehmen der Branche das Jahr 2006 mit voraussichtlich 5% Wachstum abschließen. Damit verdoppelte der Verband seine erste Prognose aus dem Frühjahr. „Schnell wachsende Auftragseingänge aus dem In- und Ausland sowie eine moderate Erholung im Inland erlauben diese positivere Einschätzung“, erläuterte ZVEI-Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß.Insgesamt erwartet der ZVEI in diesem Jahr für die zweitgrößte Industriebranche Deutschlands 173 Mrd. Euro Umsatz. Zugleich werde ihr Innovationsaufwand 2006 die 16-Milliardengrenze überschreiten – 9,1 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung, 6 Mrd. Euro für Investitionen und 1,5 Mrd. Euro für Aus- und Weiterbildung. Graß: „Damit investieren unsere Unternehmen mehr als 20.000 Euro je Beschäftigtem, um die rund 800.000 Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern und zu entwickeln.“ In den ersten vier Monaten diesen Jahres legten die Umsätze der Branche bereits um gut 6% auf 55,7 Mrd. Euro zu. 2005 waren es im gleichen Zeitraum 52,3 Mrd. Euro, aus denen bis zum Jahresschluss 165,4 Mrd. Euro wurden. Graß geht aber davon aus, dass dieser Schwung in der zweiten Jahreshälfte 2006 spürbar nachlassen werde. Dafür würden schon die Basiseffekte aus dem letzten Jahr sorgen. So sei das zweite Halbjahr 2005 deutlich stärker ausgefallen, als das den Vorjahresvergleichen zugrunde liegende erste Halbjahr.Die Entwicklung der Auftragseingänge nähre derzeit gleichwohl weiterhin Hoffnung. Allein im Mai lag der Auftragseingang der Branche laut ZVEI um 16% über dem Vorjahresniveau. Für die ersten fünf Monate ergebe sich hieraus ein Zuwachs bei den Bestellungen von fast 12%. Mit einem Plus von 8,6% bei den direkt mit ausländischen Kunden fakturierten Umsätzen war die Branche im Auslandsgeschäft zu Beginn dieses Jahres deutlich erfolgreicher als im Inland. Die Exporte legten im bisherigen Jahresverlauf um fast 11% auf 47 Mrd. Euro zu und erreichten damit eine neue Rekordmarke. Erstmals seit 2000 rechnet der ZVEI aber auch wieder mit einem leicht wachsenden Inlandsmarkt und zugleich kräftig wachsenden Importen. Mit einem Plus von über 20% auf mehr als 40 Mrd. Euro erreichten die Einfuhren in den ersten vier Monaten ein neues Rekordniveau. Für 2007 erwartet der ZVEI eine geringere Wachstumsdynamik. Das ergebe sich aus der absehbaren Abflachung der internationalen Dynamik und „politischen Bremsmanövern“ in Deutschland.

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