ZVEI
Elektroindustrie für die Zukunft gerüstet

2007 war für die deutsche Elektrotechnik- und Elektronikindustrie das vierte Wachstumsjahr in Folge. Der Gesamtumsatz stieg 2007 um 2 % gegenüber dem Vorjahr auf 183 Mrd. Euro. Erstmals seit 2000 hat der Inlandsumsatz wieder stärker zugenommen als der Auslandsumsatz. Diese Entwicklung ist vor allem auf die rege Nachfrage nach Investitionsgütern in Deutschland zurückzuführen. Die deutschen Elektro-Exporte sind 2007 um 1 % auf knapp 150 Mrd. Euro gestiegen. Bei gleichzeitigem Rückgang der Ausfuhrpreise um 4 % entspricht dies einem realen Zuwachs von 5 %. Regionale Wachstumstreiber waren dabei insbesondere die zwölf EU-Beitrittsländer (+ 8%), China (+ 13%) und Indien (+ 16%). Die Importe sind dagegen im vergangenen Jahr um fast 3 % gefallen. Bei einem Rückgang der Einfuhrpreise um 8 % ergibt sich aber ein realer Zuwachs von rund 5 %.Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie hat sich seit Anfang 2007 um 18.000 auf 821.000 zum Jahresende erhöht. Dies entspricht einem Plus von 2,2 %. Auch für das Jahr 2008 geht der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. von einem leichten Beschäftigungsaufbau aus. „Allerdings stellt der Fachkräftemangel – insbesondere bei Ingenieuren – weiterhin einen Engpassfaktor dar, der das Produktionspotenzial unserer Branche beeinträchtigt“, gibt ZVEI-Präsident Friedhelm Loh zu bedenken. Für das Jahr 2008 prognostiziert der ZVEI erneut ein Umsatzplus von rund 4 %. Vor allem die Inlandsnachfrage zieht kräftig an. Das belegen auch die gut gefüllten Auftragsbücher: So haben die Auftragseingänge in der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie zwischen Dezember 2007 und Februar 2008 um rund 7 % zugelegt und kamen dabei vorrangig aus Deutschland. Auch die Exporterwartungen der Elektrofirmen für die nächsten drei Monate stimmen die Branche weiterhin optimistisch. Die Produktionsplanungen für die kommenden drei Monate sind bei einem Sechstel der Unternehmen auf Expansion ausgerichtet. 80 % der Firmen wollen laut dem ZVEI ihre Produktion auf dem derzeitigen hohen Niveau halten.Mit der positiven Umsatzentwicklung sind auch die Rendite (EBIT-Marge) und die Wertschöpfung pro Mitarbeiter in der Branche in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Eigenkapitalausstattung der deutschen Elektro-Unternehmen hat sich außerdem spürbar verbessert. Zum Vergleich: Die Eigenkapitalquote liegt bei derzeit rund 36 % – gegenüber noch 33,7 % im Jahr 2005. Die weitere gute Nachricht: „Die Welt, und hier besonders die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, hat sich nicht zuletzt dank China und anderen aufstrebenden Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa sowie in Südostasien mehr und mehr von der US-amerikanischen Konjunkturlokomotive abkoppeln können“, so Loh. Dies zeigt nicht zuletzt ein Blick auf den Welt-Elektromarkt, den der ZVEI seit einiger Zeit sowohl insgesamt als auch untergliedert nach 14 Teilbranchen betrachtet. Danach ist der Welt-Elektromarkt 2007 um 6,5 % auf ein Volumen von mehr als 2.500 Milliarden Euro gewachsen (Software und Services nicht mitgezählt). Der US-Elektromarkt dagegen hat vergangenes Jahr mit 3 % noch nicht einmal halb so stark zugelegt. Für 2008 und 2009 rechnet der ZVEI mit einem Welt-Elektromarkt-Wachstum auf weiterhin hohem Niveau um jeweils rund 5 %. Entsprechend ergeben sich für die deutschen Elektro-Exporte gute Wachstumsaussichten – und damit für die gesamte deutsche Elektroindustrie.

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