Wirtschaftsprognose für die Sanitärwirtschaft

Das Krisenjahr 2009 scheint auch die Sanitärwirtschaft nicht zu verschonen. Auf Basis aktueller Prognosen des ifo-Institutes könne sich die überwiegend mittelständisch geprägte Branche in der Rezession aber noch relativ gut behaupten. Sie geht derzeit nach Angaben der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) im laufenden Jahr von einem Umsatzminus von nominal rund 4 % aus, nachdem 2008 ein „unerwartet starkes Wachstum“ gebracht habe. Die Entwicklung der In- und Auslandsmärkte im 2. Halbjahr sei jedoch schwer einzuschätzen, so dass offen bleibe, ob die Talsohle bereits erreicht sei. Unabhängig davon – darüber dürfe sich VDS-Vorsitzender Andreas Dornbracht besonders gefreut haben – nehme das Nachfragepotenzial im Badsektor generell „eher zu als ab“.Nach Informationen ihres Dachverbandes rechnet die gesamte Sanitärwirtschaft (Industrie, Großhandel, Handwerk) 2009 mit einem Umsatz von 15,6 Mrd. Euro. Das entspreche gegenüber 2008 (+ 6,5 % auf 16,3 Mrd. Euro) einem Rückgang um 4,3 %. Wie schon im Vorjahr schneide dabei das Inlandsgeschäft mit einem prognostizierten Minus von knapp 4 % auf 12,4 Mrd. Euro (nach 12,9 Mrd. Euro) „erheblich besser“ als die Auslandsnachfrage ab, die um fast 6 % auf 3,2 Mrd. Euro (nach 3,4 Mrd. Euro) sinke. Diese Branchenwerte verdecken, betont VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann, zum Teil sehr unterschiedliche Tendenzen bei den einzelnen Vertriebsstufen.So mache sich bei den eher inlandsorientierten Großhandels- und Handwerksfirmen die bisher „ziemlich stabile Situation“ auf dem deutschen Markt positiv bemerkbar. Weit ungünstiger sei die Lage auf der Industrieseite. Infolge der Auslandsanteile von 50 % und darüber litten viele Hersteller besonders unter den „häufig drastischen Auftragseinbrüchen“ im internationalen Bereich. Die Unternehmen seien gezwungen, darauf u. a. mit „konsequenten Kostensenkungsprogrammen“ zu reagieren.Allgemein fiel auch die Auftragslage der deutschen Hersteller von Badmöbeln in den Sommermonaten im Inland wesentlich besser aus als auf den meisten Exportmärkten. So spricht man beim Inlandsgeschäft der letzten Wochen und Monaten über alle Vertriebsschienen hinweg von einer zufriedenstellenden Entwicklung mit einer Nachfrage aus dem Inland um das Vorjahresniveau herum, teilweise habe aber auch das Vorjahr deutlich übertroffen werden können.

zum Seitenanfang

zurück