Weiterer Umsatzzuwachs, doch unbefriedigende Erträge in der Küchenmöbelindustrie

Der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) veröffentlichte jetzt die neuesten amtlichen Zahlen des statistischen Bundesamtes. Diese weisen einen geringfügigen Rückgang im Inlandsmarkt von –0,40% per 30. September 2007 aus. Wie VdDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann hinweist, zeigt dieser Rückgang „einerseits steigende Tendenz, andererseits wird er durch Umsatzzuwächse im Ausland in zweistelliger Größenordnung ausgeglichen“. Insgesamt ergeben sich Umsatzzuwächse per 30. September 2007 von 5,6%. Laut Dr. Heumann „widerspricht die Ertragslage der Branche jedoch diesen Umsatzzahlen und wird zunehmend kritisch beurteilt“.Als Gründe für diese Entwicklung nennt der Verbandschef einen „Einbruch im statistisch noch nicht erfassten vierten Quartal, steigende Kosten, die über die Preisentwicklung nicht ausgeglichen werden können, Zinserhöhungen bei der Finanzierung von Unternehmen sowie eine Abschwächung der Exportaktivitäten in Regionen, die in Dollar oder dem Dollar angelehnten Währungen fakturieren“. Für 2008 beurteilt er die Lage allerdings „mit vorsichtigem Optimismus“.Die abzusehende Abschwächung der Geschäftstätigkeit im vierten Quartal führt Dr. Heumann darauf zurück, dass „die Verbraucher auf die allgemeine Krise der Finanzmärkte, die überdurchschnittlichen Preisanhebungen im Lebensmittelsektor sowie die unverändert explodierenden Energie- und Benzinkosten mit Kaufzurückhaltung reagiert“ haben. Zur Dollarschwäche vermerkt er: „Dies hat zwar keinen Effekt in den Kernregionen der deutschen Küchenmöbelindustrie, die allesamt im Euroland liegen; allerdings zeigen sich zunehmend Auswirkungen insbesondere im schnell wachsenden asiatischen Markt … Hierunter leidet die Kalkulation vor allem in den für die deutsche Küchenmöbelindustrie hochinteressanten Objektgeschäften. Geschäftsabschlüsse verzögern sich zumindest, Produktentscheidungen werden teilweise sogar revidiert.“Von Zinserhöhungen betroffen seien zwar fast alle Branchen. „Die deutsche Küchenmöbelindustrie leidet darunter insbesondere wegen ihrer traditionellen Eigenkapitalschwäche“, erläutert Dr. Heumann. „Problematisch“ ist für den Hauptgeschäftsführer schließlich die Kostenentwicklung der Branche, insbesondere bei Energie und Rohstoffen. Als „teilweise geradezu ruinös“ bewertet er die Entwicklungen bei den Holzwerkstoffen: „Hier mussten im letzten Jahr Preiserhöhungen von über 30% verkraftet werden, ohne auch nur annähernd die Preise entsprechend anpassen zu können.“Zum „vorsichtigen Optimismus“ für 2008 erläutert Dr. Heumann: „Die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sind für das Jahr 2008 gut. Das Konsumverhalten der Verbraucher reagiert traditionell mit Verzögerungen auf eine verbesserte wirtschaftliche Entwicklung. Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2008 eine Verbesserung des Konsumverhaltens eintreten wird. Hierzu tragen die Rückgänge der Arbeitslosenzahlen ebenso bei wie die effektive Entlastung der Verbraucher durch die am 1. Januar bevorstehende Absenkung von Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung. Wir gehen auch davon aus, dass sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten beruhigen und dadurch das Exportgeschäft auch in asiatischen Regionen wieder an Dynamik zunimmt.“

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