VDM
Möbelindustrie im ersten Halbjahr mit 7,3% Umsatzwachstum

Anlässlich der heutigen Jahres-Wirtschaftspressekonferenz hat der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) eine erfreulich positive Halbjahresbilanz 2011 vorgelegt: Im ersten Halbjahr konnte die deutsche Möbelindustrie ein Plus von 7,3% auf 8,2 Mrd. Euro verbuchen. Für das gesamte Jahr geht VDM-Präsident Elmar Duffner (Foto) von 5% Umsatzsteigerung aus. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist erstmals seit 2007 wieder gestiegen. Besonders erfreulich ist, dass für die deutsche Möbelindustrie wichtige Exportmärkte wie Frankreich oder die Schweiz mit 25,9% bzw. 16,9% bis zum Juni wieder deutlich zulegen.
Insbesondere die BRIC-Länder wie China (+ 68,0%), Russland (+ 27,4%) und Indien (+ 20,5%) weisen – im Fall Chinas und Russlands inzwischen auf recht hohem Niveau – die höchsten Zuwachsraten aus und zeigen unser Zuwachspotential in wichtiger werdenden Märkten. Bis Ende 2011 dürfte China die USA als wichtigster außereuropäischer Markt für die hiesige Möbelindustrie ablösen.
Schwierig für die deutsche Möbelindustrie ist die Entwicklung im viertwichtigsten Exportland, den Niederlanden (- 3,3%), und im fünftwichtigsten Exportmarkt Belgien (- 1,2%). Der griechische Markt weist aktuell – angesichts der schwierigen Finanzlage des Landes nicht weiter verwunderlich – ein Minus von 9,7% aus. Der britische Markt stabilisiert sich dagegen langsam und liegt bis zur Mitte des Jahres um 3% im Minus.
Zum positiven Halbjahresergebnis der deutschen Möbelindustrie insgesamt tragen vor allem die Büromöbelhersteller mit einem erfreulich deutlichen Umsatzplus in Höhe von 22,8% auf rund 1 Mrd. € bei. Auch die Ladenmöbelhersteller erzielten ein überdurchschnittliches Ergebnis und konnten ihren Umsatz um 14,9% auf über 660 Mio. € steigern.
Ohne Büro- und Ladenmöbel und damit bezogen auf reine Wohnmöbel und den konsumrelevanten Umsatz erwirtschaftete die deutsche Möbelindustrie 6,5 Mrd. € und damit ein Plus von 4,6%. Damit zeigt sich, dass die Investitionsgüter innerhalb der Möbelindustrie deutlich besser laufen als die Konsumgüter.
Eine positive Geschäftsentwicklung können derzeit vor allem die Hersteller von Kastenmöbeln vorweisen, deren Umsätze sich von Januar bis Juni 2011 um 6,1% auf rund 3,4 Mrd. Euro erhöhten. Die Küchenmöbelhersteller lagen 5,3% über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von knapp 2 Mrd. Euro. Auch die Matratzenindustrie als kleinste Sparte innerhalb der Möbelindustrie konnte ihren Umsatz um 4,4% auf knapp 370 Mio. Euro steigern. Die Ausnahme von der insgesamt positiven Entwicklung bilden die Polstermöbel, die rein statistisch ein Minus von 2,5% auf rund 810 Mio. Euro verzeichnen, wobei dies auf einen negativen statistischen Effekt zurück zu führen ist. Da ab dem Jahr 2011 16,7% weniger Polstermöbelbetriebe in der amtlichen Statistik erfasst werden als 2010, ergibt sich natürlich auch ein geringerer Gesamtumsatz, was die negative Entwicklung erklärt. Realistisch dürfte der Umsatz der Polstermöbler um rund 2% gewachsen sein.
Einen ausführlichen Bericht auch zu den aktuellen Herausforderungen der Branche lesen Sie in der September-Ausgabe des MÖBELMARKT.

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