VDM
Klaas fordert von Handel Aufgabe der Niedrigpreispolitik

Wie Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelin-dustrie, in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung bekannt gibt, zeigen die jüngsten Beispiele Schieder, Habemat Küchen und Eisenberger Wohnmöbel in welch schwieriger Situation sich die Möbelindustrie trotz Umsatzplus von 7,2% in 2006 nach wie vor befindet. Zentrales Problem der Industrie ist nach Ansicht von Klaas die Übermacht des Handels und dessen schädliche Preispolitik. Er sieht in den mittelständischen Herstellern Einzelkämpfer, die einer stark konzentrierten Einkaufsmacht des Möbelhandels gegenüber stehen. Verschärft werde die Situation dadurch, dass die fünf größten Einkaufskooperationen den Markt kontrollierten. Klaas weiter: „Zudem befinden sich die Hersteller in einer schwierigen Zangensituation. Der übermächtige Handel lässt notwendige Preiserhöhungen nicht zu, weil er die Möbel zu Schleuderpreisen verramscht. Die andere Seite der Zange bilden die extrem steigenden Materialkosten, die von der Industrie wegen der fehlenden Nachfragemacht nicht abgewendet werden können. Beides führt zu katastrophal geringen Renditen und verhindert den aus-reichenden Aufbau von Eigenkapital. In solch einer fatalen Situation können hausgemachte Fehler, Nachfrageausfall oder extreme Materialpreissteigerungen manches Unternehmen schnell in existenzielle Probleme stürzen.“Nach Angaben von Klaas ist es der Möbelwirtschaft nicht gelungen, das wieder bessere Marktumfeld gewinnbringend für sich zu nutzen, da vom Handel ohne Not an der Niedrig-preispolitik festgehalten werde. Der Handel habe es deshalb verpasst, die gute Nachfrage-situation zur Verbesserung des Preisgefüges bei Handel und Industrie zu nutzen. Zudem verwirre die undurchsichtige Preispolitik den Verbraucher.Klaas empfiehlt dem Handel deshalb, statt Phantasiepreise durchzustreichen mit gutem Marketing, Produktvorzügen sowie Serviceleistungen beim Verbraucher zu punkten: „Unser Appell an den Handel lautet deshalb: beendet endlich diese für alle unbefriedigende Situation. Macht Schluss mit dem sinnlosen Preiskrieg untereinander und mit den Herstellern, damit schnellstmöglich für alle auskömmliche und überlebensfähige Preise am Markt etabliert werden können - und die Möbelwirtschaft am Standort Deutschland Zukunft hat. Handel und Industrie brauchen einander. Jede weitere Insolvenz schwächt den Möbelstandort Deutsch-land.“

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