VDM-Halbjahres-Pressekonferenz
„Umsatz der deutschen Möbelindustrie um 4,2% gestiegen“

Der Umsatz der Möbelindustrie hat sich im ersten Halbjahr um 4,2% auf 10,5 Mrd. Euro verbessert. Dies gab Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer der Verbände der deutschen Holz- und Möbelindustrie (HDH/VDM), auf der gerade zu Ende gegangenen Halbjahres-Wirtschaftspressekonferenz der Verbände in Köln bekannt.Laut Klaas überzeichnet dieses Ergebnis jedoch die tatsächliche Entwicklung, da die amtliche Statistik bei den Sitzmöbeln einen Umsatzanstieg um 12,6% auf 4,4 Mrd. Euro ausweise. In diese Berechnung seien jedoch auch branchenfremde Anteile wie Fahrzeugsitze mit einbezogen. Unter Ausschluss der branchenfremde Anteile würde der Umsatz mit Sitzmöbeln nur lediglich 2,4 Mrd. Euro betragen. Der bereinigte Umsatzanstieg der gesamten Möbelindustrie betrage damit knapp 2% und das Umsatzvolumen 8,5 Mrd. Euro. Für die anderen Teilsparten ergebe sich folgendes Bild: Die Hersteller von Büro- und Ladenmöbeln konnten ihr Geschäft stabilisieren und legten um 5,7% auf insgesamt 1 Mrd. Euro zu. Die deutsche Küchenmöbelindustrie – im letzten Jahr das am schnellsten wachsende Segment der Möbelindustrie – habe mit negativen Auswirkungen der rückläufigen Bautätigkeit im Wohnungsbau zu kämpfen. Trotz des erfolgreichen Auslandsgeschäfts weise dieses Segment aktuell lediglich einen leichten Umsatzanstieg um 0,6% auf 1,8 Mrd. Euro aus. Die Hersteller von Matratzen hätten den Vorjahresumsatz von 440 Mio. Euro halten können. Die Sparte Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel liege derzeit mit minus 4,3% auf 2,9 Mrd. Euro als einzige im negativen Bereich. Das Auslandsgeschäft gewinne deutlich an Fahrt. Die Ausfuhren deutscher Möbel seien um 2,8% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt habe ein Exportvolumen von 2,7 Mrd. Euro erzielt werden können. Die größte Exportdynamik wiesen Büromöbel aus, die um 17,4% zugelegt hätten. Die Exporte der Küchenmöbelindustrie seien ebenfalls deutlich um 16,4% gestiegen. Rückgängig im Export seien die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel mit 7,7%. Matratzen seien mit 7,6% im Plus, Sitzmöbel hätten hingegen 8,1% verloren. Hauptexportländer seien die Niederlande, Österreich, Frankreich und die Schweiz. Die größten Steigerungen im Export habe es nach Italien mit plus 37,4% (24,4 Mio. Euro) und nach Russland mit plus 24% gegeben. Die Exportquote sei auf 25,8% gestiegen. Unter Herausrechnung der branchenfremde Anteile betrage die Exportquote im ersten Halbjahr bereits 31,7%.Seit zwei Jahren gehe erstmals auch das Außenhandelsdefizit zurück. Da die Importe im ersten Halbjahr um 4,6% zurückgegangen seien, sei der Importüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,5% auf 730 Mio. Euro gesunken. Allerdings gäben die rasant steigenden Einfuhren aus Asien zunehmend Anlass zu Besorgnis. Zwischen Januar und Juni seien alleine aus China rund 40% mehr Möbel als noch vor einem Jahr gekommen. China sei inzwischen nach Polen und Italien das drittwichtigste Importland. Eingeführt würden – vornehmlich aus Osteuropa und China – in erster Linie Sitzmöbel, worin allerdings viele Re-Importe der ausgelagerten Produktionsstätten deutscher Hersteller enthalten seien, so Klaas.

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