Tarifverhandlungen für die holz- und kunststoffverarbeitende Industrie in Westfalen-Lippe vertagt

Am 27. April 2007 fand die erste Verhandlungsrunde der diesjährigen Tarifverhandlungen für die holz- und kunststoffverarbeitende Industrie in Westfalen-Lippe statt. Sie wurden bereits nach zwei Stunden vertagt auf den 14. Mai 2007. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberverbände Dr. Lucas Heumann erklärte hierzu gegenüber der Presse: „In der heutigen ersten Verhandlungsrunde hat die IG Metall ihre Forderung von 6,5 % Entgelterhöhung für 12 Monate begründet. Dabei argumentierte die IG Metall sowohl mit gesamtwirtschaftlichen als auch mit branchenspezifischen Zahlen. Die Darstellungen der IG Metall sind allerdings unrealistisch und branchenfremd. So rechnet die IG Metall mit einem unverändert überdurchschnittlichen Umsatzzuwachs der Möbelindustrie in 2007. Dies ist wie wir aus jetzt vorliegenden Zahlen bereits wissen, absolut unrealistisch. Tatsächlich hat die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 eine deutliche Beruhigung der Geschäftstätigkeit hervorgerufen. Der Handel spricht von Rückgängen der Auftragseingänge im 1. Quartal um 10 %. Wir halten diese Zahl sogar für geschönt und gehen von einem tatsächlichen Rückgang der Möbelkäufe im 1. Quartal um 15 % aus. Diese Entwicklung wird sich mit zeitlichem Versatz auch auf die Umsätze der Möbelindustrie auswirken. Die in den ersten zwei Monaten immer noch positiven Zahlen rühren nämlich im Wesentlichen aus Überhängen aus den Jahren 2006. Im Jahre 2007 rechnen wir allenfalls mit einer stagnierenden Umsatzentwicklung, auch dies wird nur zu erzielen sein bei Verbesserung der Konjunktur nach der Sommerpause. Die Forderung der IG Metall von 6,5 % ist daher völlig unrealistisch und branchenschädlich. Bei Durchsetzung würde sie die Unternehmen zu nachhaltigen Personalmaßnahmen zwingen und würde daher die Konjunkturentwicklung gefährden.Hinzu kommt die Explosion der Materialkosten insbesondere bei Spanplatten mit einem Preisanstieg von 25 %, bei Stahlprodukten und bei den Energiekosten. Der Markt lässt hier ein Auffangen durch Preiserhöhungen schlichtweg nicht zu.Wir haben die Forderungen der Gewerkschaft daher zurückgewiesen und ein eigenes Angebot für die zweite Verhandlungsrunde am 14. Mai 2007 angekündigt. Dort wollen wir der Gewerkschaft ein verhandlungs- und abschlussfähiges Angebot unterbreiten mit dem Ziel einer Verständigung zwischen den Tarifvertragsparteien.“

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