Streik in Nürnberg unvermeidlich?

Nach dem Scheitern der Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag sind die Beschäftigten des AEG-Hausgerätewerks Nürnberg wieder in einen Warnstreik getreten. Wie das ZDF-Morgenmagazin soeben berichtet, hatten sich mehrere hundert Arbeiter der Frühschicht zunächst vor den Werkstoren versammelt. Nach einer Protestkundgebung seien sie von Vertretern der IG Metall und des Betriebsrates aufgefordert worden, wieder nach Hause zu gehen. Den ganzen Tag über soll im AEG-Werk nicht gearbeitet werden.Am Vormittag berät die Große Tarifkommission der AEG über die Vorbereitungen zu einem Arbeitskampf. Dieser könne bereits in der nächsten Woche beginnen, kündigte der Bevollmächtigte der IG Metall Nürnberg, Jürgen Wechsler, auf der Kundgebung an. Am kommenden Dienstag solle die Urabstimmung darüber erfolgen.Der schwedische Electrolux-Konzern will das Werk mit 1.750 Beschäftigten aus Kostengründen zum Jahresende 2007 schließen und die Fertigung von Waschmaschinen und Geschirrspülern nach Polen verlagern (MÖBELMARKT online berichtete mehrfach). Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern über einen Sozialtarifvertrag waren am gestrigen Donnerstag gescheitert. Die Arbeitgeber hatten es zur Bedingung für Gespräche gemacht, dass die Belegschaft bis Ende Januar auf alle Protestaktionen verzichten müsse. Dies nannte die IG Metall inakzeptabel. Wechsler forderte den Electrolux-Konzern auf, seine „Blockadehaltung“ zu beenden. Der AEG-Betriebsratschef Harald Dix nannte die Forderung der Arbeitgeber eine „Unverschämtheit“.

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