Plagiarius 2010 für besonders dreiste Fälschungen verliehen

Im Rahmen der Konsumgütermesse Ambiente ist am 12. Februar der Negativpreis Plagiarius zum 34. Mal verliehen worden. Der diesjährige Redner Frank A. Dassler, General Counsel der Adidas Group, gab die Preisträger während einer internationalen Pressekonferenz bekannt, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. „Ausgezeichnet“ worden seien wieder Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate.

Die Jury habe sich in diesem Jahr zusammengesetzt aus der Designerin Sybs Bauer, Guido Baumgartner (Director Global Brand Protection, Coty Prestige Lancaster Group), Peter Dahlhausen (Geschäftsführer P.J. Dahlhausen), Barbara Grotkamp-Schepers (Direktorin des Deutschen Klingenmuseums in Solingen), Sabina Hampe (Head of Brand & Business Unit Communications, Henkel), Anastasia Li-Treyer (Direktorin Promarca – Schweizerischer Markenartikelverband), Michael Pluta (Geschäftsführer Pluta Rechtsanwalts GmbH), Hans-Jürgen Sattler (Geschäftsführer Technik Wanzl Metallwarenfabrik), Michaela Schenk (Geschäftsführerin Mawa) und Harald Wüsthof (Geschäftsführer Wüsthof). Am 16. Januar habe die Jury drei Preise, sechs gleichrangige „Auszeichnungen“ und zwei Sonderpreise aus insgesamt 43 Einsendungen gewählt. Der erste Preis sei an das Plagiat des Eiswürfelbehälters „Eisi“ von Tupperware Deutschland gegangen, der zweite an die Kopie des Spielzeug-Mähdreschers „Claas Lexion 480“ der Bruder Spielwaren GmbH & Co. KG und der dritte Preis an die Fälschung des Multimediasessels „Music Rocker Cubic“ von Easychair. Bereits seit 1977 rücke die Aktion Plagiarius e.V. die skrupellosen Geschäftspraktiken von Nachahmern ins öffentliche Bewusstsein. Ziel sei, sowohl Industrie als auch Konsumenten über Ausmaß, Schäden und Gefahren von Plagiaten und Fälschungen aufzuklären. Die positive Wirkung zeige sich z.B. darin, dass sich zahlreiche Nachahmer mit den Originalherstellern geeinigt hätten, d.h. sie hätten z.B. Restbestände der Plagiate vom Markt genommen, Unterlassungserklärungen unterschrieben und Lieferanten preisgegeben.

Der Schaden durch Plagiate und Fälschungen lasse sich nur schwer beziffern. Allein an den EU-Außengrenzen hätten Zollbeamte im Jahr 2008 mehr als 178 Millionen rechtsverletzender Artikel sichergestellt, eine Zunahme um mehr als 100% im Vergleich zum Vorjahr.

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