Pfleiderer sichert sich langfristige Finanzierung

Die im MDAX notierte Pfleiderer AG hat sich laut einer Pressemitteilung mit den rund 30 beteiligten Kreditinstituten auf die Bedingungen für eine langfristige und sichere Finanzierung des Holzwerkstoff-Herstellers verständigt. Demnach stehe das Finanzierungspaket in Höhe von rund 800 Mio. Euro bis Ende 2013 zur Verfügung, es sei aufgeteilt in 600 Mio. Euro für einen syndizierten Kredit, 155 Mio. Euro für ein Schuldscheindarlehen sowie 60 Mio. Euro für bilaterale Kreditvereinbarungen. Die bereits bestehende Finanzierungsstruktur werde damit mit längeren Laufzeiten und geänderten Konditionen fortgeführt. Neu im Rahmen des syndizierten Kredits sei ein zusätzlicher KfW-Kredit in Höhe von 140 Mio. Euro, der zu marktüblichen Konditionen aus dem Deutschland-Fonds vergeben wurde und dem Sonderprogramm „Große Unternehmen“ entstammt.Die Pfleiderer AG habe frühzeitig die mögliche Verletzung eines Covenants kommuniziert und Gespräche mit den Banken aufgenommen. Die Finanzierung sei dabei nie in Frage gestanden, wohl aber die entsprechenden Kosten. Diese sollen im Vergleich zu 2009 um einen kleineren zweistelligen Millionenbetrag höher ausfallen. Für 2010 sei keine Kreditklausel vereinbart worden, die sich auf das Verhältnis von operativem Ergebnis (EBITDA) zur Nettoverschuldung bezieht. Für die Folgejahre habe man diesen Covenant mit ausreichendem Spielraum gestaltet.Mithilfe des starken operativen Cashflows plane die Pfleiderer AG, die Nettoverschuldung in den nächsten vier Jahren um mehr als 350 Mio. Euro zurückzuführen. Dadurch sollen vertraglich fixierte niedrigere Zinssätze greifen, was letztendlich auch die Profitabilität des Holzwerkstoff-Herstellers erhöhen wird. Nach den erfolgreichen Bankengesprächen ergebe sich zum Abbau der Schulden auch wieder die Option, zur gegebenen Zeit Eigenkapitalmaßnahmen durchzuführen. Im Vordergrund beim Schuldenabbau stehe das operative Geschäft. Die Pfleiderer AG erwarte für die nächsten Jahre einen starken freien Cashflow – dank deutlich reduzierter Aufwendungen für Investitionen, der bereits bekannten Maßnahmen zur Kosteneinsparung und der Strukturanpassungen. Dem Unternehmen würden jetzt die hohen Investitionsvolumina der Vergangenheit zugute kommen, mit denen der neue Standort Moncure sowie die MDF-Werke in Grajewo und Novgorod (ab 2012) aufgebaut wurden. Dies sichere in der gegenwärtigen Situation ein organisches Wachstum. Unabhängig von der Pfleiderer AG führe die an der polnischen Börse notierte Konzerntochter Pfleiderer Grajewo SA gegenwärtig ebenfalls Bankengespräche. Das Finanzierungsvolumen belaufe sich hierbei auf rund 300 Mio. Euro. Auch hier sei mit den fünf beteiligten Kreditinstituten Einigkeit über die Eckpunkte einer ebenfalls bis 2013 laufenden Finanzierung erzielt worden.

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