Nolte-Möbel GmbH & Co. KG
Traditions-Unternehmen insolvent

Mit Nolte Möbel musste ein weiterer Traditionshersteller heute Insolvenz anmelden.

Die Nolte-Möbel GmbH & Co. KG aus Germersheim hat heute beim Landgericht Landau in der Pfalz Insolvenz angemeldet. Das teilte das Unternehmen soeben in einer Pressemitteilung mit. Da das Unternehmen bereits seit September 2020 aus der Nolte Gruppe ausgegliedert ist und keinerlei gesellschaftsrechtliche Verflechtungen bestehen, hat diese Insolvenz aber keine Auswirkungen auf andere Unternehmen der Nolte Gruppe oder auf die Gruppe selbst.

Zu den Gründen für die Insolvenz nach einer eigentlich erfolgreich verlaufenden Sanierung äußert sich das Unternehmen in der von Geschäftsführer Oliver Bialowons unterzeichneten Pressemitteilung wie folgt:

"Im Januar 2019 ist im Rahmen eines umfassenden Sanierungskonzeptes die Grundsanierung der heutigen Nolte-Möbel GmbH & Co. KG und deren damaligen Tochtergesellschaften begonnen worden. Die Sanierung hat bereits im Jahre 2020 erste Erfolge gezeigt und so konnte das Geschäftsjahr 2020 nach verlustträchtigen Jahren erstmals wieder mit einem operativ positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Im Jahre 2020 ist auch die Ausgliederung der Nolte-Möbel GmbH & Co. KG erfolgreich aus der Nolte-Unternehmensgruppe vorgenommen worden.

Die nicht vorhersehbaren Einflüsse der Corona-Pandemie ab Anfang 2020 und insbesondere die zweite Welle der Corona-Pandemie ab Dezember 2020 haben unser Geschäft in erheblichem Umfang negativ beeinträchtigt. Dazu kamen ebenfalls durch die Corona-Pandemie erhebliche Beeinträchtigungen unserer Lieferketten aus dem Umfeld unserer Lieferanten hinzu. Ab Februar 2022, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, war unser Geschäft weiteren Störungen ausgesetzt. Alle daraus bedingten Probleme haben wir mit erheblichem Einsatz sowie auch durch Einsatz zusätzlicher Finanzmittel im Griff gehalten. Eine niemals zuvor eingetretene Inflation und daraus folgende Preissteigerungen unserer Warenbeschaffung sowie exorbitant gestiegene Energiebeschaffungspreise haben wir gemeistert. Die erhöhten Beschaffungskosten konnten wir teilweise durch gestiegene Absatzpreise kompensieren – jedoch durch zeitlichen Verzug und unter Inkaufnahme von operativen Verlusten.

Das Sanierungskonzept aus dem Jahre 2019ff. sah auch die Einführung eines neuen Warenwirtschafts- und ERP-Systems vor. Diese Umstellung vom alten auf das neue ERP-System hat die Gesellschaft im Sommer des Jahres 2022 vollzogen. In der Folge der ERP-Einführung kam es wider Erwarten zu systemseitigen Problemen. Mit großem personellem Einsatz konnten diese Probleme zwischenzeitlich beseitigt werden. Die operativen Kennzahlen entlang unserer Wertschöpfungskette zeigen aktuell ein besseres Leistungsniveau als vor der neuen ERP-Einführung. Das aktuelle Geschäftsniveau ist jedoch bedingt durch die exogenen Faktoren wie Inflation, Krieg in der Ukraine und die militärische Auseinandersetzung im Nahen Osten hoffentlich temporären Geschäftsbeeinträchtigung zur Stabilisation des operativen Geschäftes, mit der Begebung einer weiteren Finanzierung zu begegnen.

Sehr kurzfristig und für die Geschäftsführung unerwartet, ist die Gesellschaft mit erheblichen Auflagen zur Erneuerung unseres Brandschutzes konfrontiert worden. Nach intensiven Verhandlungen waren diese nicht finanzierbaren Brandschutzauflagen nicht zu beseitigen. Daher hat sich die Geschäftsführung sehr kurzfristig gezwungen gesehen, am heutigen Tage Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Landau in der Pfalz zu stellen.

Das operative Geschäft ist davon unberührt. Alle Bestellungen werden in gewohnter Qualität abgearbeitet und ausgeliefert. Über den Fortgang des Verfahrens werden wir regelmäßig berichten."


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