Nieburg-Verkauf durch Tarifstreit erschwert

Wie die Zeitung „Neue Westfälische“ (NW) heute informiert, ist „das Fragezeichen hinter der Zukunft von Nieburg-Küchen überraschend wieder größer geworden“. Sie beruft sich dabei auf Insolvenzverwalter Hans-Achim Ernst und Gewerkschaftssekretär Peter Kleint, die gestern mitgeteilt hätten, dass zwischen dem möglichen Investor und der IG-Metall keine Einigung erzielt werden konnte.„Ich will nicht sagen, dass die Verhandlungen gescheitert sind. Aber mit unseren Vorstellungen liegen wir meilenweit auseinander“, wird Peter Kleint zitiert. Knackpunkt in den Verhandlungen sei die lange Laufzeit des Tarifvertrages. „Der Investor möchte, dass dieser bis 2011 läuft“, so der Insolvenzverwalter laut NW. „Das ist mit uns auf keinen Fall zu machen“, habe Kleint die Gewerkschaftsposition benannt.Auch in weiteren Punkten liegen die Meinungen von Arbeitnehmervertreter und Investor laut NW nicht auf einer Linie. So solle die Arbeitszeit für die noch 109 Beschäftigten auf 40 Stunden erhöht werden und Urlaubs- und Weihnachtsgeld je nach Ertragslage ausgezahlt werden. Auch Insolvenzverwalter Ernst sei klar, dass das größte Problem die lange Laufzeit des Tarifvertrages ist, aber der Investor wolle für seine Investition eine gewisse Planungssicherheit haben. In allen anderen Punkten sei eine Einigung auf Kompromissbasis durchaus möglich. Aber mit der Gewerkschaft in Sachen Laufzeit auf eine Linie zu kommen,hielte auch Ernst für schwierig.„Ich bin aber trotzdem zuversichtlich, dass wir die Kuh innerhalb der nächsten drei Wochen vom Eis bekommen“, wird Ernst zitiert. „Wenn wir mit der IG-Metall keine Lösung finden, dann eben ohne sie.“Ernst habe nochmals betont, dass das Unternehmen zurzeit eine „schwarze Null“ schreibt. Zitat Ernst: „Aber natürlich können wir das hier nicht endlos fortsetzen. Wenn es noch keine Einigung gibt, bis unser Großkunde seine neuen Kataloge plant, wird der Nieburg auslisten und dann gehen hier ganz schnell die Lichter aus.“ Ernst habe betont, dass der Investor, der weiterhin ungenannt bleiben wolle, große Pläne am Standort Löhne mit Nieburg habe.

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