Neuer Ikea-Chef Mikael Ohlsson
„In Abschwungphasen ist Ikea am besten"

In einem Interview mit der Zeitschrift „Der Handel“ hat sich der neue Ikea-Chef Mikael Ohlsson über die Stärken des Konzerns und das Ziel, den Deutschen mehr Küchen zu verkaufen, geäußert.

Auf die Frage, wie Ikea durch die weltweite Wirtschaftskrise komme, antwortete er: „Ikea ist weiter gewachsen, wenn auch schwächer als erwartet. In gewisser Weise mögen wir bei Ikea Abschwungsphasen, weil Ikea dann am besten ist. Wir haben etwas zurückgesteckt und sind 2009 letztlich 1,4% gewachsen. Doch ab dem Sommer hat das Geschäft geradezu dramatisch aufgeholt. Im Moment liegt der Umsatz um sieben, acht Prozent über dem Vorjahr.“

Dieses Wachstum gegen den Trend erklärte er damit, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kunden zu sagen schienen: Bei Ikea bekomme man viel für sein Geld. Daher bemühe sich der Konzern ständig, bessere Qualität anzubieten und die Preise zu senken. Daher sei er zurzeit „vorsichtig optimistisch“.

Die Frage, ob selbst ein Ikea-Stammmarkt wie Deutschland noch nicht gesättigt sei, beantwortete er wie folgt: „Man kann immer wachsen, zum Beispiel bei den Küchen. Heute stammt in Schweden jede dritte verkaufte Küche von Ikea, in Norwegen ist es jede zweite. In Deutschland sind es nur etwa fünf Prozent. In Frankreich gehört uns 20 Prozent des Küchenmarktes. Vermutlich haben wir noch nicht hinreichend klar gemacht, welche außerordentliche Qualität man für diesen Preis bekommt. Es ist verrückt, wenn Küchen 20.000 bis 30.000 Euro kosten, und bei Ikea gibt es für 5.000 Euro eine genauso funktionale Küche.“

Auf die Frage nach der Wachstums-Strategie für die kommenden Jahre führte er aus: „Unsere Philosophie ist, zunächst das zu erhalten, was wir haben. Derzeit investieren wir viel in die vorhandenen Warenhäuser. Sie sollen besser genutzt werden, sollen servicefreundlicher werden und weniger Energie verbrauchen. Zweitens machen wir mehr in den Ländern, in denen wir bereits aktiv sind. Es gibt Wachstumspotenziale in Italien, Spanien, Frankreich, in Deutschland, auch in China, wo wir noch am Anfang unserer Möglichkeiten stehen. Drittens wollen wir auf neue Märkte. Wir machen in Kroatien auf, in Serbien, in Slowenien. Wenn sich die Gesetzgebung in Indien ändert, gehen wir sofort dorthin. Das Problem dort: Wir mögen keine Joint Ventures, wir bleiben lieber unabhängig. Wir kaufen auch Boden für einen Start in Süd-Korea. Wir werden jedes Jahr etwa 15 neue Warenhäuser eröffnen. Das ist mehr als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre.“

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