Möbelhandel und Möfa auf gutem Kurs – im Juni Deutscher Handelskongress des BVDM

„Der Aufschwung setzt sich fort, alle Ampeln stehen dafür auf Grün“, zeigte sich Hans Strothoff, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Möbel- und Küchenfachhandels (BVDM), auf der gestrigen gemeinsamen Pressekonferenz von BVDM und Möbelfachschule Köln überzeugt, und weiter: „2006 war ein Superjahr, die Talsohle ist durchschritten, der Aufschwung da.“ Nach sechs Jahren Rückgang rechnet Strothoff für 2006 erstmalig wieder mit einem Umsatzwachstum im Möbelhandel von rund 3%, wobei er für die letzten Monate nach der „Sommerpause“ nur noch zweistellige Zuwachsraten konstatierte. Für 2007 rechnet er mit 2 bis 3% Wachstum als „unterster Grenze“ und das bei „moderateren Preiserhöhungen“ (2 bis 3%) als das z.B. Industrieverbände aufgrund ihrer anderen vertrieblichen Voraussetzungen vorhersagen. Positive Signale erkennt Strothoff nicht nur aus dem derzeit guten Konsumklima, sondern auch aus den Handelsunternehmen selbst: „Sie sind wieder bereit, in ihre Ausstellungen und in neue Mitarbeiter zu investieren.“ Allein für die nächsten zwölf Monate sollen an 25 Standorten 700.000 qm zusätzliche Verkaufsfläche entstehen. Dennoch sieht Strothoff auch Wermutstropfen: „Die Konzentration im Handel schreitet voran. Rund 20% der Handelsunternehmen sind in den letzten fünf Jahren aus dem Markt ausgeschieden. Die Top 20 der Möbelhandelsunternehmen vereinen heute einen Marktanteil von 46,3%.“ Gleichzeitig lägen die Renditen im Keller, der Handel – besonders der mittelständische – verdiene kaum noch Geld. Trotzdem verheißt Strothoff gerade dem mittelständischen Möbelhandel weiterhin gute Marktchancen. Es komme darauf an, neue Wege in der Werbung und beim Marketing zu gehen. Unterschiedlichsten Käufergruppen gerecht werdend, können Großflächen, Fachmärkte und Mittelstand aus Strothoffs Sicht auch in Zukunft nebeneinander existieren. Er plädiert dafür, dass die Vielfalt der Wettbewerbsstrukturen erhalten bleibt.Um den Handel zu stärken, will sich der BVDM ein neues Profil geben. Dafür organisiert der Verband erstmals im Juni 2007 (und dann alljährlich) den Deutschen Möbelkongress. Strothoff: „Wir möchten dieses Feld nicht anderen überlassen, die mit unserer Branchen nichts zu tun haben, nicht mit Herzblut dabei sind, sondern nur Geld verdienen wollen. Wann und wo genau der 1. Deutsche Möbelkongress stattfinden wird, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden.Bekannt ist Strothoffs großes Engagement für das Thema Aus- und Weiterbildung im Allgemeinen und für die Möbelfachschule Köln (Möfa) im Besonderen. Zur imm cologne 2006 wurde zu Gunsten der Möfa das „Konzept Zukunft“ vorgestellt und mit einem Spendenaufruf gestartet. Zur imm cologne 2007 wurde jetzt eine erste Bilanz gezogen und an nicht nachlassende Unterstützung apelliert. Wie Strothoff informierte, haben über 3.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbereich inzwischen gespendet. Trotzdem sind „wichtige Unternehmen ihrer Verantwortung für den Nachwuchs bisher noch nicht gerecht geworden“. Das Spendenziel sei noch nicht erreicht. „Aber“, so Strothoff, „der Knoten ist geplatzt und es gibt keinen Weg zurück mehr“. Mit der Umsetzung des „Konzept Zukunft“ werde nicht länger gewartet, viele Investitionen in die Möfa seien nicht mehr aufschiebbar. Bis zum Ende des Sommersemesters 2007 will die Möfa zudem ein neues Leitbild präsentieren. Dazu gehören u.a. erweiterte Bildungsangebote.

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