7,1% Umsatzplus 2007 für Küchenmöbel in Österreich

In Österreich war 2007 ein gutes Jahr für Küchenmöbel. Sowohl Nachfrage als auch Preise stiegen und ließen den Umsatz auf knapp 300 Mio. Euro ansteigen. Der Löwenanteil der zusätzlichen Nachfrage kommt von Lackküchen, analysiert das Consulting- und Marktforschungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner in einer aktuellen Studie.Diese weist für 2007 im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs bei der Nachfrage von 2,0% und bei den Durchschnittspreisen um 5,0% aus. Das daraus resultierende Umsatzwachstum von 7,1% ist das stärkste seit 2003. Als Treiber hinter der positiven Entwicklung werden der Wohnungsneubau, der Boom bei Ergänzungs- und Umbauten sowie steigende Realeinkommen bei den oberen Einkommensschichten genannt. Die merkliche Preiserhöhung von durchschnittlich 5,0% wird im Wesentlichen auf steigende Preise bei Vormaterialien (Spanplatten, Beschichtungen, Beschläge) und Löhnerhöhungen zurückgeführt. Dies repräsentiere aber dennoch nur einen Teil der tatsächlichen Kostensteigerungen. Falls die Differenz nicht durch höhere Produktivität abgefangen werden konnte, sei trotz steigender Nachfrage mit sinkenden Erträgen zu rechnen. Aufgrund des starken Preiswettbewerbs unter den Filialisten, der über Einkaufskonditionen finanziert wird, gehen Kreutzer Fischer & Partner in den kommenden beiden Jahren nur noch von moderaten Preisanpassungen von durchschnittlich 1,5% p.a. aus. Mehr denn je seien daher die Produzenten aufgefordert, „auch die letzten Produktivitätspotenziale auszuschöpfen, die Geschäftsmodelle zu evaluieren und die Marken so spitz wie möglich zu positionieren“. Der Studie zufolge wurde das Marktwachstum 2007 im Wesentlichen durch die starke Nachfrage nach Lackküchen bewirkt. Kunststoff und Folien seien nur moderat gewachsen, und die Nachfrage nach Fronten mit natürlichen Oberflächen (Massivholz, Furnier) schrumpfe. Angeheizt werde die Nachfrage nach Lack von Ikea. Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Kreutzer Fischer & Partner: „Die Schweden haben die Preise für Lackküchen 2007 entgegen dem Markttrend gesenkt und den Marktanteil in der Produktgruppe auf nahezu 50% hochgeschraubt. Mit einem Preis – EVP – von rund 190 Euro pro Schrank liegt man auf dem Preisniveau von Folien und zielt damit klar auf Käufer der Preiseinstiegslage. Die Mitbewerber in der Großfläche versuchen zwar zu kontern, aber es fehlt am wettbewerbsfähigen Produkt. Selbst die preisgünstigsten Modelle von Nobilia oder Gorenje sind um gut 150 Euro pro Schrank teurer und sprechen daher eine gänzlich andere Zielgruppe an.“ Mit 163.000 verkauften Schränken zeichnen Lackküchen bereits für rund 10% der Gesamtnachfrage verantwortlich. Für die Marktentwicklung insgesamt weist die Studie von 2004 bis 2007 einen kontinuierlichen Anstieg des Küchenmöbelumsatzes in Österreich von 265,3 auf 299,0 Mio. Euro aus. Für die beiden Folgejahre werden 310,5 Mio. Euro (2008) bzw. 325,7 Mio. (2009) prognostiziert.

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