Hermes-Barometer
Risikomanagement in der Supply Chain

Foto: Hermes Supply Chain Blog / Otto Group Logistics GmbH

Hamburg. Der internationale Dienstleistungsanbieter Hermes, ein Tochterunternehmen der Otto Group, hat im Rahmen des 20. Hermes-Barometers im Mai insgesamt 150 Logistikverantwortliche deutscher Unternehmen zum Thema „Risikomanagement in der Supply Chain“ befragt. Laut zwei Drittel der Befragten trage Digitalisierung entscheidend zur Sicherheit von Lieferketten bei. Der Einsatz fortschrittlicher Technologien unterstützt die Datenerfassung und -analyse und nimmt demnach eine Schlüsselrolle bei der Risikoanalyse und -bewältigung ein. Die Umfrage zeigt jedoch auch: Obwohl die Unternehmen um die Bedeutung wirkungsvoller Strategien gegen potenzielle Störungen wissen, hält nur etwas mehr als die Hälfte ihr aktuelles Risikomanagement für effektiv.

Immer mehr Unternehmen betreiben ein ganzheitliches Risikomanagement in ihrer Supply Chain: Mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer (55%) gibt an, ein entsprechendes Konzept zur automatisierten Überwachung der gesamten Supply-Chain-Management- Prozesse implementiert zu haben, bei größeren Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeitern sind es sogar 71%. Diese Steigerung von 16 Prozentpunkten im Vergleich zu den Ergebnissen des Barometers aus dem Jahr 2019 (39%) sei nicht zufällig: Angesichts zunehmender Cyberangriffe, Ressourcenknappheit und geopolitischer Spannungen erwarten die Befragten eine deutliche Verschärfung der Gefährdungslage. „Gerade bei komplexen, weltumspannenden Lieferketten müssen Unternehmen ihre Geschäftspraktiken mit einem ganzheitlichen Risikomanagement absichern: Selbst eine kleine Störung im Produktzyklus kann direkte Auswirkungen auf nachgelagerte Teile der Wertschöpfungskette haben“, bestätigt Moritz Gborglah, Division Manager Operations bei Hermes International, die Ergebnisse des 20. Barometers.

Vor allem die Gewährleistung einer hohen Produktqualität wird von 71% der Befragten als sehr wichtig angesehen und unterstreicht, wie entscheidend die Qualitätssicherung für die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit ist. Darüber hinaus seien es der Anspruch an eine Versorgungssicherheit sowie die Erfüllung von Kundenbedürfnissen, die Unternehmen antreiben, Sicherheitsmaßnahmen für ihre Lieferkette zu ergreifen. 

Ein Großteil der befragten Unternehmen sieht in der Digitalisierung und dem Einsatz fortschrittlicher Technologien einen entscheidenden Faktor zur Stärkung des Risikomanagements innerhalb der Lieferkette. Mit 76% stimmen mehr als zwei Drittel der Teilnehmer zu, dass smarte Lösungen und Tools wichtig sind, um Risiken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu managen. In Organisationen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten teilen diese Einschätzung sogar 82%. „Der Einsatz von KI-gestützten Prognosemodellen oder IoT-Technologien erlaubt es, komplexe Datenmuster der Lieferkette – etwa Informationen über Lieferanten, Transportwege oder Lagerbestände – in Echtzeit zu analysieren und zu interpretieren. So fallen Anomalien, Verzögerungen oder Engpässe schneller auf“, ordnet Gborglah die Ergebnisse ein.

Auch eine transparente Kommunikation und Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten tragen nach Ansicht der Lieferkettenverantwortlichen zu einem effektiven Risikomanagement bei: Eine überzeugende Mehrheit von 88% aller Befragten betont die Wichtigkeit dieser Austauschprozesse. Eine integrative Kommunikationsstrategie optimiert demnach nicht nur die Risikoerkennung, sondern trägt auch zur Stärkung der gesamten Supply-Chain-Resilienz bei, indem sie die Reaktionsfähigkeit auf unvorhergesehene Ereignisse erhöht.

Das vollständige 20. Hermes-Barometer finden Sie hier: http://www.hermes-supply-chain-blog.com/publikationen/barometer/


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