HDH
Klaas fordert maßvolle Tarifrunde

Der Hauptgeschäftsführer der Spitzenverbände der Deutschen Holz- und Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, bewertet die Forderungen nach 6,5% mehr Lohn und Gehalt der IG Metall für die Lohnrunde 2007 als zu hoch. Falls es in der Holz- und Möbelbranche zu einem Abschluss wie in der Chemiebranche von 3,6% mehr Lohn kommen sollte, stünden nach Meinung von Klaas 8.000 Stellen in der Holzindustrie auf dem Spiel.Obwohl die Möbelindustrie 2006 von Wirtschaftswachstum, sinkenden Arbeitslosenzahlen und steigendem Konsum profitieren und im vergangenen Jahr einen Umsatz von insgesamt 18,4 Mrd. Euro (+ 7,2% gegenüber 2005) erzielen konnte, bleibt die Situation schwierig. Denn im Gegensatz zum Export (+ 15%) stieg der Inlandsmarkt nur um 3,5%. Wie Klaas weiter mitteilt, liegt die Möbelindustrie mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von rund 1,5% zudem deutlich unter dem Niveau anderer Industriezweige. Auch die Margen wären vergleichsweise niedrig, da zum einen der Möbelhandel die Verkaufspreise drücke und die Kosten für Zulieferprodukte – allen voran Holz bzw. Holzwerkstoffe – stiegen. Aus diesem Grund fordert Klaas einen deutlichen „Holzabschlag“ beim Tarifabschluss 2007. Klaas zeigt Verständnis für den Wunsch der Arbeitnehmer, höhere Löhne zu bekommen, mahnt jedoch, den Blick für das Machbare zu behalten. Eine „Tarifpolitik mit Augenmaß“, die auch schon in den Jahren 2004 und 2005 zu für beide Seiten akzeptablen Ergebnissen geführt habe, dürfe nach seinen Vorstellungen jetzt nicht einseitig von der IG Metall über Bord geworfen werden. Denn nur eine maßvolle Tarifpolitik könne in einer arbeitsintensiven Branche wie der Möbelindustrie auf Dauer die Beschäftigung sichern. Die Tarifpolitik mit Augenmaß habe dazu geführt, dass der langjährige Abbau der Beschäftigung zum Ende des Jahres 2006 gestoppt werden konnte. In den Monaten November und Dezember 2006 lag die Beschäftigung mit -0,2% konstant auf den Vorjahreswerten. Die Büro- und Ladenmöbelindustrie baute im zweiten Halbjahr 2006 sogar wieder Arbeitsplätze im Umfang von 1,5% auf. „Das Jahr 2006 war gut, doch davor gab es viele schlechte Jahre und wir befinden uns heute auf einem Umsatzniveau, dass immer noch 10% unter dem des Jahres 1996 liegt. Ein gutes Jahr 2006 gleicht damit die Verluste der Vorjahre bei weitem nicht aus. Diese Relation dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren, zumal keiner weiß, wie die Konjunktur im Konsumgüterbereich in 2007 tatsächlich läuft. Zum Wohle der Branche mit ihren rund 100.000 Beschäftigten brauchen wir deshalb unbedingt eine Fortsetzung der Tarifpolitik mit Augenmaß“, so Klaas.

zum Seitenanfang

zurück