Hausgerätewerk
Neue Verhandlungen trotz verhärteter Fronten

In den Streit um die Schließung des Nürnberger AEG-Hausgerätewerks ist Bewegung gekommen. Bei einem Spitzengespräch unter Vermittlung von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) haben sich Electrolux-Chef Hans Stråberg und die IG Metall gestern Abend offenbar auf eine Fortsetzung der Verhandlungen „sobald als möglich in dieser Woche“ geeinigt. Dies meldet „Nordbayern Infonet“ unter Berufung auf die Presseagentur dpa. Zu den Gesprächen wolle die AEG-Konzernmutter ein neues Angebot zur Lösung des Konflikts vorlegen, heißt es weiter.Unterdessen hält die IG Metall an dem Streik im Nürnberger AEG-Werk bis zu einem Verhandlungsergebnis mit Electrolux fest. Dies habe die Gewerkschaft in einer Mitteilung klargestellt. Als Termin für eine neue Verhandlungsrunde habe die Arbeitnehmerseite den kommenden Donnerstagnachmittag vorgeschlagen. Der bayerische IG Metall-Sprecher Siegfried Hörmann wird mit den Worten zitiert, Electrolux wolle ein „bezifferbares Angebot mit Daten und Fakten“ vorlegen. Sollte dies nicht geschehen, seien die Verhandlungen „binnen fünf Minuten“ wieder beendet. Die Gewerkschaft habe ihrerseits auf ihr Angebot vom Oktober vergangenen Jahres verwiesen. Dieses sah eine Reduzierung der Belegschaft, aber zugleich auch den Erhalt des Standortes Nürnberg vor.Unnachgiebig zeigt sich allerdings auch der Electrolux-Konzern, der laut einer weiteren Meldung von „Nordbayern Infonet“ nicht von der Schließung des Nürnberger Werkes abrücken will. Dies habe inzwischen Electrolux-Chef Hans Stråberg in Stockholm indirekt angekündigt. Bei den Verhandlungen mit der IG Metall gehe es nach seinen Worten lediglich „um die Bedingungen für die Verlagerung der Produktion von Wasch- und Spülmaschinen von Nürnberg nach Polen“. Weiter heißt es aus Stockholm, Electrolux-Sprecher Anders Edholm habe sich „froh und erleichtert“ gezeigt, „dass nun auch die IG Metall den Schritt zu konkreten Verhandlungen mitgehen“ wolle.

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