Hausgerätewerk
Nach Vertagung der Verhandlungen weiter Schwebezustand

Nach den ergebnislosen Verhandlungen mit dem Electrolux-Konzern über das Nürnberger AEG-Werk zeigen sich die Beschäftigten weiter kampfbereit. Dies berichtet heute „Nordbayern Infonet“ unter Berufung auf die Presseagentur dpa. Falls dies nötig sei, wird Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer zitiert, werde der Streik noch zwei oder drei Wochen andauern. Das gestrige Angebot des Unternehmens habe Neugebauer „eine Frechheit“ genant. Die Verhandlungen würden nur für den Fall schon am morgigen Samstag fortgesetzt, dass auch die ausgegliederten Gesellschaften mit in die Gespräche einbezogen würden.Nach einem viereinhalbstündigen Verhandlungspoker waren die Gespräche über den Erhalt des Werkes gestern vertagt worden. Wann die Verhandlungen nun fortgesetzt werden, hinge nach Angaben der IG Metall vom Zustandekommen einer gemeinsamen Verhandlungskommission ab. Neugebauer habe es als „kontraproduktiv“ bezeichnet, die Gespräche über den Sozialtarifvertrag für die 1.700 Nürnberger AEG-Beschäftigten von den Tarifgesprächen für die im September in eigenständige Gesellschaften ausgegliederten Tochtergesellschaften Logistik und Ersatzteile abzutrennen.Electrolux hatte zuvor erstmals ein konkretes Angebot für die AEG-Beschäftigten vorgelegt. Demnach könnten sich die von der geplanten Werksschließung betroffenen Mitarbeiter zwischen einer Abfindung in Höhe von 0,7 Monatsgehältern pro Dienstjahr und der Übernahme in eine Beschäftigungsgesellschaft für zwölf Monate bei vollem Lohnausgleich entscheiden. „Jeder Mitarbeiter kann die Variante wählen, die für seine persönliche Situation am besten ist. Das ist neu“, habe die Arbeitgeberseite betont.Inzwischen gehen die Reaktionen auf die Auseinandersetzung um die Schließung des Hausgerätewerks in der Region weit über die betroffenen Arbeitnehmer hinaus. In einer ganzseitigen Anzeige ließen zum Beispiel die „Nürnberger Nachrichten“ gestern wissen: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung solidarisieren sich mit den Beschäftigten des Nürnberger AEG-Werks“. Mit außergewöhnlich umfangreicher Berichterstattung zur aktuellen Situation und zu deren Vorgeschichte flankierten die Regionalzeitungen ihre Position.

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