Hansgrohe Group
Neue Recyclinganlage

V.l.: David Zapf, Spezialist Surface Technology Hansgrohe SE; Stefan Eisert, Geschäftsführer ImpulsTec GmbH und Frank Semling, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Operations Hansgrohe SE. Foto: Hansgrohe SE

Schiltach. Die Hansgrohe Group hat an ihrem Produktionsstandort im baden-württembergischen Offenburg eine individuell entwickelte Kunststoffrecyclinganlage für galvanisierte Kunststoffe in Betrieb genommen. Mit der neuen Technik sollen Ressourcen geschont und die grüne Transformation vorangetrieben werden.

Durch die in Kooperation mit dem Anlagenbauer ImpulsTec GmbH entstandene Einrichtung lässt sich der Produktionsausschuss von verchromten Bauteilen so aufbereiten, dass der entschichtete ABS Kunststoff direkt vor Ort in der Kunststoffspritzerei wieder zur Herstellung von Neuteilen zur Verfügung steht. Bei der Anlage kommt die Technologie zur elektrohydraulischen Zerkleinerung zur Anwendung. Dabei werden alle verchromten ABS Ausschussbauteile, wie Gehäuse von Handbrausen, Wandrosetten oder Knöpfe und Tasten durch Schockwellenbehandlung in Verbindung mit einer Vorzerkleinerung und magnetischen Separation entschichtet. 

„Als Ergebnis entsteht zum einen eine hochkonzentrierte Metallfraktion, die im wesentlichen Kupfer und Nickel enthält. Diese geht zur Verhüttung in den Verkauf. Die wertvollen Metalle werden so wieder zu 100% dem Rohstoffkreislauf zugeführt. Zum anderen erhalten wir den entschichteten ABS Kunststoff, den wir zur Herstellung von Neuteilen verwenden. Hier nutzen wir das Material direkt vor Ort in unserer Kunststoffspritzerei und können so den Wertstoffkreislauf am Standort schließen. Durch die neuartige Anlage mit der innovativen Schockwellenbehandlung sind wir nun in der Lage, etwa 98% der Rohstoffe wieder zu verwenden“, erklärt David Zapf, Spezialist Surface Technology und Leiter des Projekts bei Hansgrohe.

Die Aufbereitungsanlage wurde für einen jährlichen Durchsatz von 100 Tonnen verchromtem Kunststoff konzipiert. Mit dieser Menge wiedergewonnenem ABS können laut Aussage des Unternehmens rein rechnerisch eine Million neue Handbrausen gefertigt werden. Es ist ein Betrieb von acht Stunden pro Tag an etwa 250 Arbeitstagen im Jahr angedacht. Mit diesem Schritt will die Hansgrohe Group ihrem Ziel einer Kreislaufwirtschaft näherkommen und die Produktion nachhaltig ausrichten.

„Mit dieser technischen Weltneuheit schließen wir den Wertstoffkreislauf am Standort. Jede Ressource, die nicht mehr gewonnen werden muss, sondern wiederverwertet werden kann, schont unsere Ökosysteme. Mit diesem innovativen Verfahren gehen wir einen weiteren Schritt auf unserem Weg der grünen Transformation“, sagt Frank Semling, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Operations Hansgrohe SE. 


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