GfK Kaufkraftstudie 2011
Österreich und Schweiz vor Deutschland

Ab sofort sind die GfK-Kaufkraftdaten für Österreich und die Schweiz auf Stand 2011 verfügbar. Dies teilt das Nürnberger Marktforschungsinstitut heute mit. Das Ergebnis der Studie: Zwischen den beiden Nachbarstaaten Österreich und Schweiz gibt es ebenso deutliche Kaufkraftunterschiede wie innerhalb der einzelnen Länder. Denn die Kaufkraftstudie untersucht detailliert die regionale Verteilung der Kaufkraft für Kantone, Gemeinden und die feinräumigen Postleitzahlgebiete. Für die Schweiz prognostiziert GfK GeoMarketing im Jahr 2011 eine verfügbare Kaufkraft von 32.086 Euro je Einwohner. Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt in Österreich im Jahr 2011 bei 169,2 Milliarden Euro. Das entspricht im Schnitt 20.200 Euro pro Kopf, die jedem Österreicher für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten zur Verfügung stehen. Damit liegen – so die GfK – die Österreicher und die Schweizer vor den Deutschen: Der durchschnittliche Bundesbürger hat im Jahr 2011 eine Kaufkraft von 19.684 Euro zu erwarten.

Die Kaufkraft misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Der Fokus der Studie von GfK GeoMarketing liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie regional verschieden die Kaufkraft verteilt ist, sowohl im nationalen Vergleich wie auch innerhalb der Länder. So liegen etwa die Bewohner der deutschen Bundesländer Bayern, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg im Pro-Kopf-Vergleich vor den Österreichern. Hingegen erreicht selbst der deutsche Spitzenreiter-Kreis – der hessische Hochtaunuskreis mit 28.585 Euro – bei weitem nicht einmal den Schweizer Landesdurchschnitt.

Im Kantonsvergleich in der Schweiz sind – laut der Studie – die drei Kantone Zug, Schwyz und Nidwalden Spitzenreiter im Ranking der Schweizer Kantone und liegen noch vor den großen Städten Zürich, Genf und Basel. In Zug haben die Einwohner im Durchschnitt sogar etwa 45.000 Euro an Kaufkraft zur Verfügung. Im Gemeindevergleich ergab sich: Die Einwohner der reichsten Gemeinden in der Schweiz haben ein Einkommen, welches drei Mal höher ist als das der Menschen in den einkommensschwächsten Gemeinden.
Die Ballungsräume Zürich und Genf haben besonders kaufkraftstarke Haushalte. Eine Besonderheit der Schweiz ist die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Steuerpolitik, die zu einem Steuerwettbewerb der Kommunen führt. Niedrige Steuerbelastungen wie etwa in Zug und Schwyz locken vermehrt einkommensstarke Haushalte an.

Das Ergebnis für Österreich: Ein Fünftel aller Österreicher lebt im Bundesland Wien und verfügt im Schnitt über 4,9% mehr Kaufkraft als der Bundesdurchschnitt. Niederösterreich, das in der Einwohnerzahl sowie in der Kaufkraftsumme nur knapp hinter Wien liegt, hat ebenfalls eine überdurchschnittliche Kaufkraft pro Kopf. Bei der Betrachtung der Pro-Kopf-Werte liegt Vorarlberg an dritter Stelle nach Wien und Salzburg und vor Niederösterreich.
Die zehn Bezirke, deren Kaufkraftsumme am höchsten ist, zählen zu den einwohnerstärksten Bezirken Österreichs und vereinen auf sich mehr als ein Fünftel der österreichischen Kaufkraft. Den gleichen Anteil der Kaufkraftsumme bringen die 50 kaufkraftschwächsten Bezirke auf die Waage. Von den insgesamt 121 Bezirken weisen 45 eine überdurchschnittliche Kaufkraft je Einwohner aus – davon sind über die Hälfte in den Bundesländern Wien und Niederösterreich.
Wie in der Schweiz klafft auch in Österreich eine enorme Differenz zwischen den reichsten und den ärmsten Gemeinden. Die Bewohner von „Wien-Innere Stadt“ haben das Dreifache der Bewohner der kaufkraftschwächsten Gemeinden zur Verfügung. Die Menschen in dieser Wiener Gemeinde haben zugleich auch mehr als das Doppelte wie der österreichische Durchschnitt zu Verfügung.

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