CDH-Konjunkturumfrage
konjunktureller Einbruch auch im Vertrieb

Die weltweite Abschwächung der Konjunktur hat auch vor dem Vertrieb nicht Halt gemacht. Dies zeigen die Ergebnisse der Frühjahres-Konjunkturumfrage der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH), Berlin, bei ihren Mitgliedsbetrieben.Nachdem die Abschwächung der Konjunktur bereits im Herbst 2008 Spuren bei den Handelsvertretungen hinterlassen habe, sei im Frühjahr 2009 ein weiterer Einbruch registriert worden. Die Anzahl der befragten Handelsvertretungen, die ihre geschäftliche Lage in diesem Frühjahr als sehr gut bezeichnen, habe sich gegenüber dem letzten Herbst fast halbiert (von 4,6% auf 2,8%). Eine gute Geschäftslage hätten in der Umfrage etwa ein Viertel der Handelsvertretungen angegeben, im Herbst waren es ein Drittel, immerhin bezeichnete sie über die Hälfte der Befragten (52,8) als befriedigend (gegenüber 43,6% im Herbst). Für fast 20% stelle sich die Lage als schlecht dar, gegenüber 18,6% bei der letzten Befragung.Noch deutlicher als in früheren Befragungen sei der Unterschied zwischen der eigenen Geschäftslage und der Branchenlage. Bei der Nennungen „gute Geschäftslage“ betrage der Unterschied fast 10 Prozentpunkte. Auch deutlich mehr Handelsvertretungen stuften gegenwärtig die Branchenlage schlechter ein als ihre eigene Situation. Das spreche dafür, dass da, wo Nischen sind oder wo es attraktive Vertretungen gibt, auch in schwierigen Zeiten noch Marktchancen liegen.Bei der Einschätzung der Zukunftsperspektiven glaube nur eine kleine Minderheit, dass sich die Situation kurzfristig bessern wird (7,4%). Hingegen würden 44% sagen, kurzfristig werde es eher schlechter. Langfristig werde die Situation deutlich entspannter gesehen, wohl nach dem Motto „es kann nur noch besser werden“ – davon sei fast die Hälfte der Befragten überzeugt. Aber auch fast 30% würden sich pessimistisch zeigen und glauben, die wirtschaftliche Lage werde noch schlechter.Gefragt wurde auch, ob die Handelsvertretungen aufgrund der Weltwirtschaftskrise Vertretungen verloren haben. 54% sollen dies verneint haben und gingen davon auch in der Zukunft nicht aus. 34% würden einen möglichen Verlust von Vertretungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehen können. 12% gäben konkret an, eine Vertretungen verloren zu haben.Die Umsatzeinbrüche bei den Kunden wären allerdings erheblich, fast 60% mussten – teilweise erhebliche – Umsatzrückgänge hinnehmen. Weitere 36% gaben an, dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehen zu können. Nur eine Minderheit von 5% würden Umsatzrückgang bei ihren Kunden nicht zu spüren bekommen.Ein wirkliches Fazit für die künftige Entwicklung der Vertriebsunternehmen könne man gegenwärtig kaum ziehen, da noch schwer abzuschätzen sei, wie sich die Konjunktur letztlich weiter entwickele. Vertriebsunternehmen, die aufgrund ihrer Position zwischen der Angebots- und Nachfrageseite Veränderungen der Parameter sofort zu spüren bekämen, könnten sich von Entwicklungen der allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Lage nicht generell abkoppeln, insbesondere, wenn sie in Branchen mit starken konjunkturellen Schwankungen tätig seien.

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