Blanco-Bilanz
Die Mischung macht’s – bei Silgranit-Spülen und bei der Krisenbewältigung

Trotz gesunkenem Umsatz konnte Blanco Geschäftsführer Achim Schreiber am gestrigen Donnerstag in Sinsheim von einem positiven Geschäftsergebnis berichten. Bei leichtem Anstieg des Inlandsgeschäfts schwächelte vor allem das Ausland, so dass der Exportanteil auf rund 60% sank – 2007 waren es noch 70%. Das Unternehmen erzielte 2009 einen Umsatz von 222 Mio. Euro, was einen Rückgang um knapp 15% bedeutet. Die Mitarbeiterzahl sank – überwiegend durch Nutzung der Fluktuation – von 1.300 auf 1.200. Wichtig ist für Blanco Kontinuität in der Mitarbeiterstruktur. Die erfahrene Belegschaft wurde gehalten und man war in der Lage flexibel auf Auftragsschwankungen zu reagieren, um damit den Anforderungen der Kunden an kurze Lieferzeiten gerecht zu werden.

Die Maßnahmen, die das Ergebnis ermöglichten, präsentierte Rüdiger Böhle, der mitten in der Krise die kaufmännische Geschäftsführung übernommen hatte. Wichtig dabei: Sparen ist nicht Alles. So wurden 7,5 Mio. Euro in Innovationen und Automationstechnologien investiert. Als Beispiel sei eine Roboter-bediente Waschanlage für die Silgranit Spülen genannt, die im Februar 2010 in Sinsheim den Betrieb aufnahm. Neben den Maßnahmen zur Senkung der Lohnkosten wurden insbesondere die Mitarbeiter mit ins Boot genommen, um die Effektivität zu steigern. Als Ergänzung zum bereits bestehenden Vorschlagswesen wurde ein KVP-System installiert, das zu insgesamt mehr als 1.000 Vorschlägen zur Verbesserung führte. Einzelne Maßnahmen hätten Einsparungen von bis zu 70.000 Euro bei minimalem Aufwand erzielt, wobei große Anteile an der Kostensenkung die Verringerung der ausstehenden Forderungen um 15% und die Reduktion der Bestände um 19% gehabt hätten. Für letzteres sei auch das neue Logistikzentrum maßgeblich mitverantwortlich.

Wolfgang Schneider, technischer Geschäftsführer, legte besonderen Wert auf die durchgängigen Standards in den verschiedenen Fertigungsstätten. Ob Edelstahl in Sulzfeld, Silgranit in Sinsheim und Toronto oder Keramik in Istanbul, wo seit der Übernahme des Werkes die Blanco-Maßstäbe umgesetzt wurden und heute alle Keramikspülen produziert werden: Das Qualitätsbewusstsein beginne sehr früh und begleite den ganzen Produktionsprozess. Qualitätsführerschaft soll ebenso wie Servicequalität die Basis für den weiteren Erfolg sein. Ein weiterer zunehmend wichtiger Aspekt sei das Thema „Nachhaltigkeit“, die im neuen Bericht dokumentiert wird. Dazu nennt er ein Beispiel: Der Wasserverbrauch je produzierter Spüle sei im Zeitraum 2000 bis 2009 von 37,6 Liter auf 4,0 Liter reduziert worden. „Und solche ökologischen Fortschritte wirken sich letztlich auch ökonomisch aus“, so Schneider.

Bei der weiteren Entwicklung „bleibt der Schuster bei seinen Leisten“ – und Blanco bei den Spülen. Andere Produktfelder, so die Geschäftsleitung, seien nicht vorgesehen, aber die Marktführerschaft bei Spülen aus Verbundwerkstoffen (mit circa 450.000 Stück in 2009) soll mit der modernen Fertigung und kontinuierlicher Weiterentwicklung ausgebaut werden. Und auch bei Spülen aus anderen Materialien wird Potenzial für einen Ausbau der Marktanteile gesehen. Zumal in den USA erste Anzeichen für steigende Wohnungsfertigstellungen zu sehen sind und für Deutschland ein solcher Anstieg in 2011 erwartet wird.
Weitere Einblick in die modernste Fertigungsstätte für Spülen aus Verbundmaterial bei Blanco lesen Sie in der Juni-Ausgabe des küche & bad forum.



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