BHB / HHG / IVG
Verbände fordern Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Düsseldorf / Köln. Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB), der Herstellerverband Haus & Garten e.V. (HHG) und der Industrieverband Garten e.V. (IVG) fordern wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen für die kommende EU-Legislaturperiode in Brüssel. Statt regulatorischer und bürokratischer Vorgaben für Industrie und Handel müsse die Wettbewerbsfähigkeit laut den Verbänden wieder in den Mittelpunkt rücken.

In der letzten Legislaturperiode wurden laut den Verbänden eine Vielzahl von regulatorischen Neuerungen wie der digitale Produktpass oder die Verpackungsverordnung beschlossen, die produzierende Unternehmen und Händler zugleich betreffen. Hieraus resultieren zahlreiche Berichtspflichten und Risikoabwägungen in den eigenen Konzernen, aber auch gegenüber den direkten Wirtschaftspartnern. Manche Verordnungen seien widersprüchlich, die Umsetzung koste die Unternehmen Geld sowie Ressourcen und reduziere damit das Kapital für Investitionen in Innovationen und den Ausbau der Wertschöpfung. Zusätzlich sei die wirtschaftliche Gesamtlage durch Faktoren wie Inflation, Energiekrise, Ukrainekrieg und kontinuierlichen Probleme in der Lieferkette geprägt. 

Aus China komme laut den Verbänden zusätzlich mehr Konkurrenz, da dort günstiger produziert werden könne. Die Kunden würden aufgrund sinkender Kaufkraft vermehrt auf diese preiswerten Produkte zurückgreifen, während sich die Hersteller und Händler im EU-Raum an strenge Vorgaben halten müssten. Durch Plattformen wie Temu, die Direktimporte aus China anbieten, gelangen die Produkte für einen Bruchteil der anfallenden Kosten nach Deutschland. Norbert Lindemann, Geschäftsführer vom HHG, hierzu: „Die Nutzung von Plattformen wie Temu ist in der letzten Zeit enorm gestiegen, dies haben sowohl eine Umfrage des IFH als auch das Umsatzwachstum des Konzerns im dreistelligen Prozentbereich deutlich gemacht. Die Produkte stellen nicht nur eine enorme Gefahr für die Sicherheit dar, sondern sind auch alles andere als nachhaltig. Zum Schutz der Nutzer aber auch der produzierenden Unternehmen ist es dringend notwendig, dass gesetzliche Schritte etwa durch die Aufhebung von Zollfreigrenzen vorgenommen werden.“

Gemeinsam unterstütze man den Grundgedanken des Green Deals und der Klimaziele der EU. Ziel des Green Deals kann es laut den Verbänden nicht sein, dass Unternehmen mehr Zeit dafür verwenden, welche neuen Vorgaben Produkt, Kennzeichnung, Verpackung und Entsorgung erfüllen müssen, als auf die Entwicklung und den Vertrieb der Produkte selbst. Dies hemme die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in erheblichem Maße und trifft insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. 

Um der Konkurrenz aus China entgegenzutreten, brauche es Innovationen und kreatives Handeln. Um dies zu finanzieren, müssen sich Unternehmen wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. „In der kommenden Legislaturperiode muss die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und des Standorts Europa wieder in den Vordergrund rücken. Wenn Industrie und Handel weniger Auflagen zu erfüllen hätten, dann stünden den Unternehmen auch mehr Ressourcen für die Umstellung der Betriebe hin zur Klimaneutralität zur Verfügung“, so Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG.


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