Baumarktbranche
Rekordminus in 2023

Ettlingen. Mit einem Minus von rund 1,1 Mrd. Euro beim Umsatz in Deutschland und Europa ist 2023 für die Baumarktbranche das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung 1994 gewesen. In Deutschland lagen die Umsätze der DIY-Branche zu Ende 2023 dennoch leicht über der durchschnittlichen Wachstumslinie der Jahre 1999 bis 2019 – dem letzten Jahr vor Corona, Inflation und Ukrainekrieg. Das geht aus der neu erschienenen Ausgabe der „Statistik Baumarkt + Garten“ des Dähne Verlags hervor.

Nachdem sich die Baumarktbranche 2020 über ein Rekord-Jahr freuen konnte, folgte nun der Einbruch. Die Umsätze gingen im In- und Ausland mit 2,9% zurück. Im Gegensatz zu den bisherigen Rekordminusjahren 2014 (Inflation 1,0%) und 2021 (Inflation 2,9%) kam zudem eine historisch hohe Inflationsrate von 5,9% hinzu. In realen Zahlen war das Minus der DIY-Branche mit 1,127 Mrd. Euro so hoch wie nie, so der Verlag. 

Obi und Bauhaus haben mit 514 bzw. 130 Mio. Euro die stärksten Verluste hinnehmen müssen. Obi war im In- und Ausland dennoch wieder der größte Baumarktbetreiber mit rund 8,2 Mrd. Euro Umsatz und einem Minus von 5,9% im Vergleich zum Vorjahr. Gefolgt von Bauhaus mit rund 7,7 Mrd. Euro und einem Minus von geschätzt 1,7% sowie Hornbach mit 6,8 Mrd. Euro und einem Minus von 1,4%. Für die Umsatz-Spitze in Deutschland gab es 2023 eine überraschende Veränderung: Teilten sich im Jahr 2022 noch Obi und Bauhaus den ersten Platz mit jeweils 4,4 Mrd. Euro, ist Bauhaus im Jahr 2023 erstmals mit rund 4,3 Mrd. Euro an Obi mit rund 4,2 Mrd. Euro vorbeigezogen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Bauhaus mit minus 2,0% weniger an Umsatz einbüßen musste als Obi mit 4,8%.

Insgesamt mussten 16 Baumarktbetreiber der Top 20 in Deutschland 2023 ein Umsatz-Minus verkraften, das zwischen 1,0 und 7,4% lag. Eine positive Umsatzentwicklung schafften lediglich Globus Baumarkt, Sonderpreis Baumarkt, der Einzelhandel der Agravis und der Nordhessische Baustoffmarkt (DIY-Geschäft).

Jedoch verlief das Geschäft für die deutschen Betreiber 2023 im Inland besser als im Ausland: Hatte in den vergangenen Jahrzehnten das Hauptwachstum der Baumarktbetreiber meist im Ausland stattgefunden, schrumpften die Umsätze hier im vergangenen Jahr um 3,3% auf 12,2 Mrd. Euro. Dies war das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1999, abgesehen von den Jahren der Praktikerpleite und ihrer Nachwehen 2014 und 2015. Während im Ausland ein historisches Minus erreicht wurde, sanken die Umsätze in Deutschland weniger stark.

Auch für den deutschen Gartenhandel war 2023 ein schlechtes Jahr, wenn auch weniger stark als für die Baumarktbranche. Im deutschen und europäischen Geschäft schnitt man mit minus 1,1% beim Umsatz ab.

Quelle: Statistik Baumarkt+Garten 2024, Dähne Verlag.

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