Ausstellungseröffnung
Über 150 Jahre Serienmöbelfabrikation

Die Ausstellung „Gustav Kopka – Die Anfänge der Serienmöbelindustrie im Raum Herford 1861-1952“ wurde gestern in der Herforder Sparkassen-Hauptstelle eröffnet. Der Herforder Unternehmer Gustav Kopka, (1832-1882) gehört zu den Pionieren der Serienmöbelproduktion und war der Begründer der ostwestfälischen Möbelindustrie, heißt es in einer Pressemitteilung. Er richtete die erste Serien-Möbelfabrik mit Dampfbetrieb in Herford ein. Sie wurde der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Region zum „Möbelcluster“ mit internationaler Bedeutung. Diesen wichtigen Teil der Möbelgeschichte hat der Verein für Herforder Geschichte e.V. mit zahlreichen Dokumenten und Originalexponaten nachgezeichnet.
Kopkas erste Serienmöbel wurden überwiegend aus preiswertem Nadelholz wie Fichte, Kiefer und Tanne gefertigt. Das notwendige Holz kam per Dampfschiff auch aus entfernten Waldgebieten. Durch den Anschluss der Stadt Herford an die Cöln-Mindener Eisenbahn konnte die Auslieferung der Möbel bequem über die Grenzen Ostwestfalens hinaus erfolgen. Der wachsende Möbelbedarf in den Ballungsräumen eröffnete Unternehmern wie Kopka neue Absatzmärkte und bald lieferte der Betrieb den Großteil seiner Produktion in das bereits gut industrialisierte Ruhrgebiet.
Bis heute ist der Raum Herford ein führender Möbelstandort in Deutschland und Europa: Allein über 60% der deutschen Küchenmöbelproduktion kommen von hier, die Exportquote ist traditionell hoch. Auch viele Zulieferunternehmen sind in der Nähe der Möbelhersteller angesiedelt. „Die Firmenpolitik von Gustav Kopka war für die gesamte Region richtungsweisend“, bestätigt Dr. Lucas Heumann, Geschäftsführer der in Herford ansässigen Möbelverbände. „Und die Möbelindustrie ist und bleibt ein bedeutender Wirtschaftszweig im Herforder Raum.“
Die Ausstellung ist noch bis 20 Juni in der Herforder Sparkassen-Hauptstelle zu sehen. Danach wird die Dokumentation an weiteren Orten und in den Räumen der Herforder Möbelverbände gezeigt. Im nächsten Jahr plant der Herforder Geschichtsverein  außerdem eine umfassende Publikation der Forschungsergebnisse.

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