Artemis Group
„Solide Leistung in schwierigem Marktumfeld“

Thomas D. Meyer wurde an der ordentlichen Generalversammlung am 22. Mai 2024 als neues Mitglied in den Verwaltungsrat der Artemis Holding AG gewählt. Foto: Artemis Group

Die Artemis Group meldet für 2023 einen Rückgang des Nettoumsatzes um -3,1% auf 3,49 Mrd. CHF (3,52 Mrd. Euro). Wie das Unternehmen mitteilt erhöhte sich der Nettoumsatz in Lokalwährung um 1,4%, während negative Währungseffekte den Nettoumsatz um -6,3% reduzierten. Der Nettoumsatz der Franke Group sank um -4,9% auf 2,42 Mrd. CHF  (2,44 Mrd. Euro). Auf organischer Basis wuchs der Nettoumsatz um 1,7%, während negative Währungseffekte den Nettoumsatz um -169,3 Mio. CHF(-6,7%) reduzierten.

„Das Geschäftsjahr 2023 war für die Wirtschaft im Allgemeinen und für den europäischen Baumarkt im Besonderen ein herausforderndes Jahr. Obwohl die Rohstoffpreise leicht zurückgingen und sich die Lieferketten entspannten, blieb das Marktumfeld angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen, eines deutlichen Volumenrückgangs, steigender Zinssätze und einer starken Lohninflation schwierig. Dennoch konnten die meisten Geschäftsaktivitäten der Artemis Group dank eines konsequenten Preismanagements und einer hohen operativen Flexibilität ein solides Profitabilitätsniveau halten und ihre Wettbewerbssituation verbessern“, schreibt das Schweizer Unternehmen.

Geschäftsverlauf Artemis Group 2023

Die Artemis Group umfasst die Franke Group, die Artemis Real Estate Group (Immobilienportfolio in der Schweiz und im Ausland), die Mehrheitsbeteiligung Feintool Group (Weltmarktführer in der Feinschneidtechnologie) sowie die Artemis Asset Management Group (verschiedene strategische Beteiligungen an internationalen Unternehmen, die an der Schweizer Börse notiert sind, sowie an privaten Unternehmen). Bei der Artemis Group blieb die EBIT-Marge mit 6,4% auf dem Niveau des Vorjahres. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit und der Free Cashflow erhöhten sich dank des verbesserten Nettoumlaufvermögens deutlich, die Nettoverschuldung verringerte sich weiter. Die Eigenkapitalquote stieg auf 67,7% (Vorjahr 66,6%), die Gesamtinvestitionen beliefen sich mit 281,7 Mio. CHF auf dem Niveau des Vorjahres. Der Personalbestand lag per Jahresende 2023 bei 11.311 Mitarbeitenden (-0,1%).

Geschäftsverlauf Franke Group 2023

Das EBIT der Franke Group sank auf CHF 193,1 Mio. (-10,6%), die EBIT-Marge ging auf 8,0% zurück (Vorjahr 8,5%). Die Gesamtinvestitionen betrugen CHF 90,3 Mio. (+23,7%).

Wie die Gruppe berichtet, setzten sich im Geschäftsjahr 2023 die Nachfragetrends von 2022 fort. Dabei trugen die Divisionen der Franke Group unterschiedlich zum Umsatzwachstum bei. Franke Home Solutions, die zu den Gewinnern der COVID-Krise gehörte, verzeichnete ab dem zweiten Halbjahr 2022 einen Nachfragerückgang aufgrund eines veränderten Verbraucherverhaltens und des Abbaus von Lagerbeständen im Vertriebssystem. Der globale Negativtrend setzte sich bis ins Jahr 2023 fort, wurde dann aber mehr durch die schwache Nachfrage der Endverbraucher infolge hoher Zinsen und Inflation in den meisten Märkten getrieben und führte zu einem Umsatzrückgang von -14,4%. Franke Foodservice Systems verzeichnete einen Umsatzrückgang von -2,8%. Dies spiegelt in erster Linie die Entwicklung in der Region Amerika wider, wo die Nachfrage im volumenstarken, aber margenschwachen Convenience-Store-Segment deutlich zurückging, was jedoch durch ein starkes Wachstum bei der Ausstattung von Schnellrestaurants teilweise kompensiert wurde. Die Regionen EMEA und APAC verbuchten ebenfalls leichte Umsatzeinbussen. Franke Coffee Systems erzielte ein Umsatzwachstum von 16,1%, das vor allem auf das umfangreiche Projektgeschäft in China zurückzuführen war.

„Franke Home Solutions verzeichnete aufgrund der Umsatzerosion einen EBIT-Rückgang, konnte aber dank striktem Kostenmanagement und einer stabilen Umsatzmarge die EBIT-Marge fast auf Vorjahresniveau halten. Franke Foodservice Systems erzielte in der Region Amerikas weitere operative Verbesserungen in Verbindung mit einer erhöhten Nachfrage im margenstärkeren Geschäft, was den EBIT deutlich ansteigen liess, während in den Regionen EMEA und APAC solide EBIT-Ergebnisse erzielt wurden. Franke Coffee Systems verzeichnete ebenfalls eine Ergebnisverbesserung“, so das Unternehmen.

Nachhaltigkeit bei Franke

Im Jahr 2011 trat Franke dem UN Global Compact bei und veröffentlichte den ersten Nachhaltigkeitsbericht. Seitdem sind die Themen Umwelt, Mitarbeitende und gesellschaftliches Engagement mit jedem Jahr immer wichtiger geworden. Vor dem Hintergrund hat sich Franke auch ehrgeizige Ziele für die globale Emissionsreduzierung gesetzt. Die Ziele wurden im Zeitraum 2022/2023 definiert und nun im März 2024 von der Initiative «Science Based Targets (SBTi)» validiert. Franke arbeitet jetzt an konkreten Plänen zur Erreichung von Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2050; einige davon befinden sich bereits in der Umsetzungsphase. Wie Franke seine Initiativen in den drei Themenbereichen konsequent und erfolgreich vorantreibt, belegt der Franke Nachhaltigkeitsbericht, der Ende Juli auf franke.com veröffentlicht wird.  

Aussichten für das Jahr 2024

Die wirtschaftliche Situation bleibt volatil und herausfordernd. Obwohl derzeit keine Aussicht auf eine schnelle Markterholung besteht, handelt es sich bei der Konjunkturabschwächung weder um eine strukturelle Entwicklung noch um einen langfristigen Trend. Ein Aufschwung ist daher mit der Zeit zu erwarten. Angesichts der soliden, schuldenfreien Finanzlage, der bewährten Strategie und der führenden Marktpositionen ist die Gruppe gut aufgestellt und damit zuversichtlich, das derzeit schwierige Marktumfeld erfolgreich zu meistern. Durch gezielte Investitionen und strategische Initiativen soll die Wettbewerbsfähigkeit weiter gestärkt und die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um von einer steigenden Nachfrage zu profitieren.

Veränderungen im Verwaltungsrat

Nach rund neun Jahren im Verwaltungsrat der Artemis Holding AG hat sich Alexander von Witzleben entschlossen, per ordentlicher Generalversammlung am 22. Mai 2024 aus dem Gremium zurückzutreten. Thomas D. Meyer wurde als neues Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt.

Thomas D. Meyer ist seit 2020 operativer Partner bei BLR & Partners AG, zuvor war er über 30 Jahre bei Accenture in verschiedenen Managementfunktionen und für diverse Regionen verantwortlich, ab 2003 war er Schweiz-Chef des Beratungsunternehmens. Thomas D. Meyer studierte Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen.

Michael Pieper, CEO/President der Artemis Group, sagt: „Ich danke Alexander von Witzleben für seine wertvolle Mitarbeit und seinen Beitrag zur Entwicklung von Artemis über fast ein Jahrzehnt hinweg. Gleichzeitig heisse ich Thomas D. Meyer herzlich willkommen und bin überzeugt, dass er als Spezialist für Strategie- und Transformationsprozesse das aktuelle Gremium ideal ergänzen wird.“


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