AMK-Länderinformationstag Türkei
Das Boomland im Fokus

Bei ihrem nunmehr vierten Länderinformationstag stellte die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK), Mannheim, die Türkei als aufstrebenden Absatzmarkt für deutsche Küchen in den Mittelpunkt. Sechs Referenten, eine angeregte Podiumsdiskussion und ein intensives Networking der mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeichneten die von der LivingKitchen unterstützte Veranstaltung in den Räumen der Koelnmesse aus.

Hülya Denizer, Projektleiterin Markterkundung und Markterschließung bei der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer, präsentierte im Rahmen eines Einführungsreferates die allgemeinen Markt- und Wirtschaftsdaten des von vielen als „Boomland zwischen Orient und Okzident“ bezeichneten Landes. Ergänzt wurde ihr Überblick zu Land, Markt und Leuten von Martin Langen von der B+L Unternehmensberatung in Bonn, der aktuelle Daten zur Bautätigkeit nebst Prognosen für die kommenden Jahre vorstellen konnte.

Informativ waren auch die Erfahrungsberichte aus vier Mitgliedsunternehmen des Küchen-Branchenverbandes. So legte Kemal Bayram, Türkei-Geschäftsführer des Beschlagherstellers Hettich, den Schwerpunkt bei seinen Ausführungen auf die interkulturellen Aspekte einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit in der Türkei. Die überragende Bedeutung persönlicher Kontakte und Beziehungen brachte er auf die Formel: „Wir können miteinander arbeiten, wenn wir miteinander auskommen.“

Heinz Isfort, Area Sales Manager bei Kesseböhmer, informierte über die Vorgehensweise von Kesseböhmer, gemeinsam mit dem Partner Häfele den dynamischen türkischen Markt zu erschließen. Ziel sei es, bis Ende 2013 in den gehobenen Küchenausstellungen des Landes flächendeckend vertreten zu sein.

Sebahattin Gürel, Nolte-Geschäftsführer Türkei, zeichnete ein differenziertes Bild der Lage und verwies neben den zweifellos vorhandenen großen Chancen auch auf die Probleme und Risiken – wie etwa bei Finanzierungen – sowie auf die hohe Wettbewerbsintensität angesichts der starken Präsenz von Franchisebetrieben der großen türkischen Küchenmöbelhersteller. Ferner sei das besonders preisaggressive Projektgeschäft aktuell noch wesentlich bedeutender als das sich erst langsam entwickelnde Retailgeschäft.

Marcel Schreiner, im Team des Beschlagsherstellers Blum für Japan und Türkei verantwortlich, vermittelte mit zahlreichen Fotos interessante Eindrücke und Erfahrungen einer Reise durch das aufstrebende Land, dessen Altersdurchschnitt bei rund 24 Jahren liegt, dessen Bevölkerung kontinuierlich wächst, Familien gründet und demzufolge Küchen braucht.

Grundtenor der ebenso facettenreichen wie informativen Veranstaltung, die mit einer lebhaften Podiumsdiskussion und Fragerunde abgeschlossen wurde: Die Türkei ist dank wirtschaftlicher Prosperität und günstiger demografischer Entwicklung ein außerordentlich interessanter Markt für die deutsche Küchenbranche. Rund 800.000 verkaufte Einbauküchen pro Jahr sprechen für sich. Gleichwohl gebe es Risiken, die aktiv zu managen sind, und eine leistungsstarke Küchenindustrie ist auch in der Türkei selbst im Entstehen begriffen. Der nächste AMK-Länderinformationstag ist geplant für November 2012. Dann wird Brasilien im Fokus stehen.

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