Alno AG startet Umsetzung von „Alno 2013“

Der Aufsichtsrat der Alno AG hat dem umfangreichen Konzept „Alno 2013“ zugestimmt, mit dem der etablierte Küchenhersteller laut einer Pressemitteilung seine Strukturen und Prozesse neu ausrichten und umfassend optimieren werde. Die Alno AG beginne nun zügig mit der operativen Umsetzung des Konzepts, dessen Ziel es sei, „Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Traditionsunternehmens nachhaltig zu verbessern“.

Im Mittelpunkt der gesamtheitlichen Strukturveränderungen würden dabei die Einführung von effizienten Verwaltungsprozessen und Fertigungsstrukturen im gesamten Konzern stehen. Mit einer Neuausrichtung der Marken- und Vertriebsstrategie solle darüber hinaus auch international die Schlagkraft aller Konzernmarken gestärkt werden.

Wie es weiter heißt, stehe der Aufsichtsrat einschließlich der Arbeitnehmervertreter voll hinter dem Konzept. Die Finanzierung werde bereits durch die Hauptgesellschafter massiv unterstützt. Vorstandsvorsitzender Jörg Deisel ist überzeugt, dass die Alno AG mit der Umstrukturierung nun auf dem richtigen Weg zu mehr Wachstum und Profitabilität ist: „’Alno 2013‘ ist ein tragfähiges Konzept mit der richtigen Balance zwischen Kostensenkungs- und Wachstumsmaßnahmen. Wir haben dabei jedes Element der Wertschöpfungskette durchleuchtet, sodass die einzelnen Teilprojekte optimal ineinander greifen. Es liegt zwar noch ein mühevoller Weg vor uns, aber Vorstand und Aufsichtsrat sind überzeugt, dass wir ihn erfolgreich meistern werden. Alle haben erkannt, dass „Alno 2013“ die beste Lösung ist.“

Erste Zeichen auf dem Weg zu alter Stärke seien bereits im Geschäftsjahr 2009 erreicht worden. Während der Gesamtmarkt per Oktober mit -3,% gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig gewesen sei, (Quelle: VdDK Panel Küchenindustrie) habe man die Auftragseingänge im Alno Konzern im Vergleichszeitraum um 1,2 Prozent verbessern können. Die Alno Gruppe habe ihren Marktanteil um einen Prozentpunkt gesteigert.

In einem ersten Schritt werde 2010 die Produkt- und Markenstrategie des Konzerns neu ausgerichtet. Dabei sollen die bestehenden Marken Alno, Wellmann, Impuls und Pino hinsichtlich Sortiment und Markenauftritt überarbeitet und klarer in verschiedenen Preissegmenten und Absatzkanälen im In- und Ausland platziert werden. Das Ziel: eine schärfere Abgrenzung voneinander. Ein erstes Ergebnis werde hier bereits im April 2010 auf der Weltleitmesse für Küchenmöbel, Eurocucina, präsentiert.

Die geplante Umwandlung der Fertigungsprozesse beinhalte die Vereinheitlichung von Produkt- und Produktionsstandards sowie eine Optimierung der Ressourcenallokation und Auslastung. So könne der Alno Konzern Komplexität in Produkten und Produktion reduzieren und Kostenstrukturen durch Skaleneffekte in Einkauf und Logistik weiter verbessern. Investitionen könnten zudem fokussierter getätigt werden. Das Ergebnis sei eine technisch und administrativ schlankere Fertigungsstruktur.

Die Serienfertigung mit hohen Stückzahlen für die Marken Alno und Wellmann werde dabei künftig in Enger angesiedelt. In Pfullendorf lege man der Schwerpunkt auf ausgewählten Spezialsortimenten (zum Beispiel Hochglanzlack-Küchen). Im Zuge dessen werde Pfullendorf in einen reinen Produktionsstandort gewandelt, inklusive unterstützender administrativer Funktionen. Dies führe zu einem Abbau von etwa 450 Arbeitsplätzen innerhalb der nächsten vier Jahre. Gleichzeitig sollen in Enger zirka 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Konzernweit baue man so bis 2013 fast 250 Arbeitsplätze ab; die Auslastung beider Standorte werde deutlich gesteigert. Die Anzahl der Beschäftigten von heute rund 1.900 sinke damit auf rund 1.650 bis zum Ende des Jahres 2013.

Die Neuausrichtung des Vertriebs sehe in Deutschland vor allem die Stärkung des „Absatzkanals Küchenspezialisten / Küchenstudios“ für die Marken Alno und Wellmann sowie die Bereinigung der margenschwachen Umsätze vor. Im Ausland werde eine Umsatzsteigerung durch das Projektgeschäft und durch Key-Account-Vereinbarungen im Retailmarkt angestrebt. Auf der Personalseite schule man intensiv die Vertriebsmannschaften für eine effektivere Kundenbetreuung im Inland, sowie Sales-Channel-Management im Ausland. Die Einführung neuer Anreizsysteme für die Mitarbeiter solle zusätzlich zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen. Weiterhin verbessere man die vertrieblichen Controllingsysteme, um die Vertriebsstruktur ertragsorientiert steuern zu können.

Die Umwandlung der Verwaltungsstruktur sehe eine Verlagerung der Konzernholding nach Düsseldorf und die Zentralisierung aller Servicebereiche, darunter Kundenservice, Rechnungswesen, Controlling, IT, Personal und Auftragserfassung vor. Die heute an den vier Standorten Brilon, Enger, Klieken und Pfullendorf vierfach redundanten Strukturen und Prozesse, sollen hierfür standardisiert und zusammengefasst werden. Der Standort der zentralen Verwaltung werde noch festgelegt.

„Mit „Alno 2013“ haben Vorstand und Aufsichtsrat ein Paket geschnürt, das den Konzern stabilisieren und auf die alte Erfolgsspur zurückführen wird. Davon werden unsere Mitarbeiter, unsere Kunden, die Lieferanten und nicht zuletzt auch unsere Aktionäre profitieren“, sagte Vorstandsvorsitzender Jörg Deisel. „Unser Ziel ist es, ab 2013 eine Vorsteuermarge von fünf Prozent zu erwirtschaften.“

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