Allianz aus Angst vor Höffner
Sturmlauf gegen Großprojekt im Norden

„Schwere Bedenken“ haben die Bürgermeister der in der Stadt-Umland-Kooperation Pinneberg (SUK) zusammengeschlossenen neun Städte und Gemeinden laut dem „Hamburger Abendblatt“ gegen das im Hamburger Stadtteil Eidelstedt geplante Einrichtungshaus von Möbel Höffner geäußert. In einer gemeinsamen Erklärung warnen die Verwaltungschefs und ehrenamtlichen Bürgermeister laut dem Blatt vor gravierenden Auswirkungen auf den Kreis Pinneberg. Sie befürchteten, dass mit einer "aggressiven Ansiedlungspolitik Hamburgs" wenige hundert Meter hinter der Landesgrenze Kundenströme und Umsätze der Wohnmeile Halstenbek und des Umlands aus dem südwestlichen Schleswig-Holstein abgeschöpft werden sollen.Ein Indiz dafür sähen die Bürgermeister im Kerneinzugsbereich von 25 "Pkw-Minuten" und dem Ferneinzugsbereich von 50 Fahrminuten für das Möbelhaus. Während einer Pressekonferenz im Rellinger Rathaus hätten Schenefelds Bürgermeisterin Christiane Küchenhof und ihr Rellinger Amtskollege Oliver Stolz, unterstützt von Ernst-Hermann Möller (Tangstedt) und Hanns-Jürgen Bohland (Kummerfeld), die Gremien der Hansestadt aufgefordert, das Projekt mit 45.000 qm Verkaufsfläche noch einmal kritisch zu überdenken. Die Belange der Nachbarn und Partner in der Metropolregion müssten stärker berücksichtigt werden. Zugleich hätten Stolz und Küchenhof Gespräche mit dem Bezirk Eimsbüttel angeboten. Küchenhof habe darüber hinaus angekündigt, gemeinsam mit Landrat Wolfgang Grimme an einem Gespräch mit Hamburgs Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko teilzunehmen.Betroffen seien nach Einschätzung von Küchenhof und Stolz von dem Höffner-Projekt an der Holsteiner Chaussee nicht nur die Wohnmeile, sondern auch weitere Zentren der Stadtregion Pinneberg. Das so genannte Randsortiment ergänzend zum Möbelhandel werde mit 8.000 qm Verkaufsfläche erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfte im SUK-Bereich haben, so der Rellinger Bürgermeister laut der Zeitung.Zudem sehe Stolz im Nadelöhr der A 23/A 7 "katastrophale Verkehrsverhältnisse" voraus. Dies dürfe nicht von einem Bauvorhaben, das hauptsächlich dem Verdrängungswettbewerb diene, verursacht werden. Abstimmungsbedarf sähen die Bürgermeister auch im Hinblick auf das für die Region bedeutsame Greve-Projekt in Halstenbek.

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